Tor der Erinnerung Elise Richter
48° 13' 1.81" N, 16° 21' 22.57" E zur Karte im Wien Kulturgut
Im Jahr 1998 wurde am Campus Universität Wien im Bezirk Alsergrund das Tor in die Garnisongasse nach der jüdischen Romanistin Elise Richter benannt. Richter wurde nach Machtübernahme durch die NationalsozialistInnen von der Universität entlassen und 1942 in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert.
Vor Ort wurde eine Tafel angebracht, die das Wirken der Wissenschaftlerin beleuchtet. Der Text der Tafel lautet:
"RICHTER-TOR
Elise Richter (1865 – 1943)
Als erste Frau Österreichs wurde die Gelehrte im Jahre 1905 an der Philosophischen Fakultät habilitiert. Sie erhielt zwei Jahre später die Venia legendi der Romanistik und wurde zur Dozentin ernannt. 1921 konnte sie auch den 'Titel eines außerordentlichen Professors' erwerben. In den Jahren 1922–30 fungierte sie als Vorsitzende des von ihr begründeten 'Verbundes der akademischen Frauen Österreichs'. Obwohl ihr umfangreiches sprachwissenschaftliches Werk international große Beachtung fand, wurde ihr die ordentliche Professur versagt. Als Jüdin 1938 von der Universität entlassen, wurde sie 1942 gemeinsam mit ihrer Schwester, der Anglistin und Theaterwissenschaftlerin Helene Richter, in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert. Hier verlieren sich die Spuren."
Die Benennung der Tore erfolgte im Zuge der Eröffnung des Universitätscampus.
Literatur
- Richter-Tor [Stand: 04.03.2018]