Trajanische Bauinschrift (Gumpendorfer Kirche)
Epigraphik
An der Westseite der Gumpendorfer Kirche sind zwei antike Steinquader eingemauert. Sie tragen die erhaltenen Reste einer monmumentalen römischen Bauinschrift aus der Zeit Kaiser Trajans.
Inschrift:[1]
[Im]p(erator) Ca[esar divi Nervae
f(ilius)] Nerv[a Traian]us Aug(ustus) Ger
[ma]nicu[s Dacicus p]ontif(ex) ma
ximus trib(unicia) potestat(e) VIII] imp(erator) IIII co(n)s(ul) V
[p(ater) p(atriae) per leg(ionem) XIIII Gem(inam) Mart(iam) Victr(icem) fecit]
Die Steine datieren aus dem Jahr 103/4 n. Chr. und waren ursprünglich zusammen mit noch weiteren römischen Spolien im Westturm der Pfarrkirche aus dem 12. Jahrhundert verbaut. Sie stand bis ins 18. Jahrhundert nahe dem Wienfluss (im Bereich der heutigen Adresse Mollardgasse 40 und 42). Nach Abbruch des Turms (1765) wurden die Steine für den Sockel der neuen Kirche abermals verwendet.
Welcher antiker Bau die Inschrift ursprünglich trug ist nicht bekannt. Die Nähe zum Wienfluss lässt "an eine römische Brücke denken, die zur Regierungszeit Kaiser Traians errichtet und mit einer entsprechenden Bauinschrift ausgestattet wurde."[2]
Quellen
- CIL III 4566
- Lupa 4830