Trinitarier
48° 13' 28.58" N, 16° 24' 19.85" E zur Karte im Wien Kulturgut
Trinitarier (Orden der heiligsten Dreifaltigkeit zur Befreiung der Gefangenen), gestiftet von den Heiligen Johann von Matha und Felix von Valois (päpstliche Bestätigung 1198) mit dem Ziel, Geldmittel zum Loskauf christlicher Gefangener und Sklaven von „Ungläubigen" (besonders Muslimen) aufzubringen.
Nach einer ersten Klostergründung in Frankreich (Cerfroid, Bistum Soissons) breitete sich der Orden rasch in ganz Europa aus und erlebte seine Blütezeit während der Kreuzzüge und der Türkenkriege. Das erste Trinitarierkloster in Österreich wurde in Wien gegründet (1689, aufgehoben 1783; Trinitarierkirche [ 8 ]). Da der Konvent aus Spanien kam, wurden die Mönche (auch wegen ihres weißen Habits) „Weißspanier" genannt (zum Unterschied von den aus dem spanischen Montserrat berufenen Benediktinern, den Schwarzspaniern). 1728 wurden die Klöster in Österreich, Ungarn, Böhmen und Mähren in einer selbständigen Ordensprovinz vereint (alle 1783 aufgehoben). 1902-1925 betreuten sie die Johannes-Nepomuk-Kapelle in Gersthof und seit 1917 die Franz-von-Assisi-Kirche.
Siehe auch Gersthofer Kirche und Franz-von-Assisi-Kirche.
Literatur
- Max Heimbucher: Die Orden und Kongregationen der katholischen Kirche. Paderborn: F. Schöningh 1934, S. 448 ff.
- Petrus Rysanek: Regesten zur Geschichte der Trinitarier oder Weißspanier. In: Wiener Dlözesanblatt 1887, S. 133 ff., S. 152 ff., S. 157 ff., S. 169 ff.
- Hans Rotter: Die Josefstadt. Geschichte des 8. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Selbstverlag 1918, S. 100 ff.
- Adolf Wolf: Alsergrund-Chronik. Von der Römerzeit bis zum Ende der Monarchie. Wien: Selbstverlag 1981, S. 54 f.