Franz-von-Assisi-Kirche

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Franz-von-Assisi-Kirche am Mexikoplatz (2017)
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Katholische Kirche
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1898
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Andere BezeichnungAndere Bezeichnung für diesen Eintrag Kaiser-Franz-Joseph-Jubiläumskirche, Donaustadt und Trinitarierkirche, Mexikokirche
Frühere Bezeichnung Salvatorianer von Kaisermühlen
Benannt nach Franz Joseph I., Franz von Assisi
Einlagezahl
Architekt Viktor Luntz
Prominente Bewohner
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  25063
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Adolf Loos (Portal), Kirchen, Sakralbauten, Erzdiözese Wien, Katholische Kirche, Katholiken
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
BildnameName des Bildes Franz-von-Assisi-Kirche.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Franz-von-Assisi-Kirche am Mexikoplatz (2017)
  • 2., Mexikoplatz 12

Frühere Adressierung

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48° 13' 28.58" N, 16° 24' 19.85" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Kirchturm nach dem Entwurf des Konkurrenzprojektes von Adolf Loos, 1898

Franz-von-Assisi-Kirche (2., Mexikoplatz 12; "Kaiser-Franz-Joseph-Jubiläumskirche"), Pfarrkirche (seit 1. Juli 1921) Donaustadt und Trinitarierkirche (seit 15. Juli 1917; vorher Salvatorianer von Kaisermühlen), in romanisierenden Formen (direktes Vorbild war die Kölner Kirche Groß St. Martin) nach Entwürfen von Viktor Luntz zur Erinnerung an das 50-jährige Regierungsjubiläum Franz Josephs I. (1898) erbaut (1898−1913; ab 1900 unter Leitung von August Kirstein; Schlusssteinlegung 10. Juni 1910; Weihe 2. November 1913).

Der vierjochige basilikale Backsteinbau besitzt ein Langhaus mit Kreuzgewölben, einen einjochigen, reich gegliederten Chor mit Emporen, eine Apsis mit Umgang und Kreuzrippengewölbe, zwei Fassadentürme und einen Vierungsturm. Nach einem Attentat, dem die Kaiserin am 10. September 1898 in Genf zum Opfer gefallen war, erhielt Luntz den Auftrag für die Gestaltung der Kaiserin-Elisabeth-Kapelle. Diese integrierte er links vom Presbyterium als Gedächtniskapelle in den Kirchenbau, wobei er sich die Aachener Pfalzkapelle zum Vorbild nahm. Der neuromantische Hochaltar stammt aus der Stiftskirche Seckau (Steiermark) und wurde 1964 aufgestellt. Den hölzernen Baldachinaltar im Jugendstil (links) verwendete man beim Eucharistischen Kongress 1912. Als Ende des 19. Jahrhunderts in der Vorgartenstraße Kasernen errichtet wurden (Erzherzog-Albrecht-Kaserne, Erzherzog-Wilhelm-Kaserne), stand die geplante Kirche auch als Garnisonkirche im Gespräch, weshalb man sie besonders groß und prächtig gestalten wollte. Da die entlegene Freudenau ebenfalls zum Pfarrgebiet gehört, wurde dort die Filialkirche Maria Grün errichtet.

Einen nicht umgesetzten Entwurf für die Jubiläumskirche hatte auch Adolf Loos geliefert. Er konzipierte als bewusste Abkehr zur Secession einen an antike Vorbilder orientierten Bau, der an das Pantheon in Rom erinnert. Einem querovalen Hauptraum war ein Portikus mit einem wuchtigen, sich fließend nach oben hin verjüngenden Turm vorgelagert, der seiner Form nach auf den Eiffelturm anspielt. Die Monumentalität des Bauwerks und die Lage an der Donau reihen den Entwurf in Loos' städtebauliche Studien ein. Der Gebäudeentwurf war stark von Loos' Eindrücken der Ausstellungsarchitektur anlässlich der World Fair in Chicago (1893) beeinflusst, welche der Architekt als junger Mann besucht hatte.

Quellen

Literatur

  • Wolfgang J. Bandion: Steinerne Zeugen des Glaubens. Die Heiligen Stätten der Stadt Wien. Wien: Herold 1989, S. 104 ff.
  • Burkhardt Rukschcio / Roland Schachel: Adolf Loos. Leben und Werk. Salzburg: Residenz Verlag 1987, S. 417 f.
  • Günther Berger: Die Kaiserin-Elisabeth-Gedächtniskapelle in der Kaiser-Jubiläums-Kirche Franz von Assisi und andere Denkmale für die Monarchin in Wien. In: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien. Nummer 43. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1987, S. 109 ff.
  • Felix Czeike: II. Leopoldstadt. Wien [u. a.]: Wien: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 2), S. 28 f.
  • Renata Kassal-Mikula: Die Konkurrenz zur Kaiser-Jubiläums-Kirche bei der Reichsbrücke. In: Wiener Schriften. Hg. vom Amt für Kultur, Schulverwaltung der Stadt Wien. Nummer 44. Wien [u. a.]: Jugend & Volk 1980, S. 212 ff.
  • Alfred Missong: Heiliges Wien. Ein Führer durch Wiens Kirchen und Kapellen. Wien: Wiener Dom-Verlag ³1970, S. 112 ff.
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 220
  • Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 97
  • Die Leopoldstadt. Ein Heimatbuch. Wien: Lehrer-Arbeitsgemeinschaft 1937, S. 280, S. 303 f.
  • Rolf M. Urrisk-Obertyński: Wien. 2000 Jahre Garnisonsstadt, Bd. 4, Teil 1, II.-VI. Bezirk. Gnas: Weishaupt Verlag, S. 53 f.

Weblinks