VS Kirchstetterngasse 38
48° 12' 30.53" N, 16° 19' 58.37" E zur Karte im Wien Kulturgut
Die VS Kirchstetterngasse 38 war eine öffentliche Volksschule im 16. Wiener Gemeindebezirk, Ottakring.
Schulgeschichte
Diese Anstalt scheint die Nachfolgeschule der alten Neulerchenfelder Pfarrschule gewesen zu sein. Bereits im Jahr 1734 entstand gleichzeitig mit dem Bau der Kirche in Neulerchenfeld eine kleine Lehranstalt, welche aus einem Lehrzimmer im Pfarrhaus und einem weiteren Lehrzimmer im damaligen Gemeindehaus bestand. In den Jahren 1896 und 1897 kam es zum Bau eigenen Schulgebäudes, da die Anstalt zuvor immer noch im Pfarrhof angesiedelt war. Das neue Gebäude mit vier Lehrzimmern war direkt an die Kirche angebaut und wurde im Jahr 1797 feierlich eröffnet. Im Jahr 1832 wurde zusätzlich zu den vier bereits bestehenden Schulabteilungen eine Vorbereitungsklasse eingerichtet. Im Jahr 1871 wurde die Schule in eine fünfklassige Volksschule umgewandelt. 1872 wurde unter Bürgermeister Haberl ein neuer Schulbau, der direkt an das Gemeindehaus anschloss, eröffnet. 1874 kam es zu einer Erweiterung der inzwischen sechsklassigen Knaben- und Mädchenvolksschule. Dieser Schulhausbau auf dem Hofferplatz wurde am 21. September 1879 abgeschlossen. Zu dieser Zeit waren hier 778 Schülerinnen und Schüler untergebracht.[1] In diese Schule war auch eine Abteilung für blinde Kinder inkludiert. Zu Beginn des Schuljahres 1901/1902 waren an dieser Schule 16 blinde Kinder eingeschrieben, von denen zwölf Knaben und vier Mädchen waren. Zum selben Zeitpunkt wurden im Gebäude zwölf Lehrzimmer aktiv benützt, es gab eine Religionssammelstelle für die evangelische Glaubensrichtung und auch ein öffentlicher Kindergarten war im Gebäude untergebracht.[2]
In der Zeit des Zweiten Weltkriegs konnte die Schule in ihrem eigenen Gebäude verbleiben. Zu Beginn des Schuljahres 1940/1941 waren hier 169 Schüler eingeschrieben, von denen 145 die römisch-katholische, drei die altkatholische, zehn die evangelische Konfession hatten. Die Konfession von neun weiteren Knaben war gottgläubig, zwei Schüler waren konfessionslos. Zur gleichen Zeit war hier ein öffentlicher Kindergarten und eine Religionssammelstelle für die evangelische Konfession eingerichtet, außerdem wurden Handarbeitslektionen für Knaben erteilt.[3]
Einzelnachweise
- ↑ Arbeitsgemeinschaft für Heimatkunde in Ottakring [Hg.]: Ottakring. Ein Heimatbuch des 16. Wiener Gemeindebezirks. Wien 1924, 267-268.
- ↑ Wiener Stadt- und Landesarchiv, Stadtschulrat, B4 – Standesausweise, Bde. 25-48.
- ↑ Wiener Stadt- und Landesarchiv, Stadtschulrat, A9/1 – Standesausweise: öffentliche Schulen: Jahre 1940-1941.