Vally Wieselthier

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Vally Wieselthier beim Modellieren, 1931
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Wieselthier, Vally
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Wieselthier, Valerie
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  60266
GNDGemeindsame Normdatei 121257126
Wikidata Q2509424
GeburtsdatumDatum der Geburt 25. Mai 1895
GeburtsortOrt der Geburt Wien 4066009-6
SterbedatumSterbedatum 1. September 1945
SterbeortSterbeort New York 4042011-5
BerufBeruf Keramikerin, Designerin
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Wiener Werkstätte
RessourceUrsprüngliche Ressource 
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Recherche
Letzte Änderung am 28.08.2024 durch WIEN1.lanm09kka
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle
BildnameName des Bildes Vally Wieselthier.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Vally Wieselthier beim Modellieren, 1931
  • 7., Neustiftgasse 32 (Wirkungsadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Vally Wieselthier, * 25. Mai 1895 Wien, † 1. September 1945 New York, USA, Keramikerin, Designerin.

Biografie

Vally (eigentlich: Valerie) Wieselthier wurde als Tochter des jüdischen Rechtsanwalts Wilhelm Wieselthier und seiner Frau Rosa, geborene Winkler, geboren. Gegen den Willen ihrer Familie pflegte sie ihre künstlerischen Ambitionen und besuchte 1912 bis 1914 die Kunstschule für Mädchen und Frauen. Von 1914 bis 1920 studierte sie an der Kunstgewerbeschule, wo unter anderem Kolo Moser (Malerei), Josef Hoffmann (Architektur), Michael Powolny (Keramik) und Rosalia Rothansl (Textilwerkstätte) zu ihren Lehrkräften zählten. Im Ersten Weltkrieg war sie zudem als Hilfskrankenschwester tätig.

Zwischen 1917 und 1922 wirkte sie, engagiert von Hoffmann, als freie Mitarbeiterin in der Wiener Werkstätte entwarf und fertigte sie Gebrauchskeramik, Kleinfiguren, Kopfplastiken, Gläser, Schmuck, Stoffmuster und Gebrauchsgrafiken. Wieselthier war auch als Hospitantin bei Michael Powolny tätig, wo die Künstlerin eine Möglichkeit freien künstlerischen Schaffens fand. 1922 bis 1927 betrieb sie eine eigene Keramikwerkstätte (Keramische Werkstätte Vally Wieselthier) und arbeitete mit der 1923 wiederbelebten Porzellanmanufaktur Augarten, aber auch anderen Firmen wie Goldscheider, Lobmeyr oder Gmundner Keramik zusammen. Ihre Keramiken galten als typische Beispiele des Art Déco-Stils, wobei manche Entwürfe in ihrer Zeit als "schamlos" oder "frivol" galten. Dazu zählen etwa Werke wie "Praterstrizzi mit Dirne", "Bacchantin" oder "Varietétänzerin". Darüber hinaus arbeitete sie auch mit den Materialien Glas und Stoff, widmete sich der Graphik und entwarf Tapeten.

1927 wurde ihre Werkstätte an die Wiener Werkstätte verkauft und Wieselthier kehrte als künstlerische Leiterin der Keramikabteilung an die Wiener Werkstätte zurück, die in der Neustiftgasse 32 (Wien-Neubau) beheimatet war. Die Künstlerin nahm an zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland teil, etwa 1922 an der Deutschen Gewerbeschau oder 1924 an der Jubiläumsausstellung des Wiener Kunstgewerbevereins. 1925 fand Wieselthiers Werk auf der Pariser Exposition internationale des Arts Décoratifs et Industriels Modernes internationale Anerkennung und wurde prämiert.

1928 nahm sie an der Ausstellung International Exhibition of Ceramic Art im Metropolitan Museum in New York teil und entdeckte den US-amerikanischen Markt für sich. Sie kehrte noch zwei Mal nach Wien zurück, doch 1932 verlagerte sie ihren Wirkungskreis endgültig nach New York und eröffnete in der Stadt ein eigenes Atelier. Außerdem schloss sie sich der Gesellschaft "Contempora" an, eine Art Pendant zur Wiener Werkstätte. Besonderen Anklang fanden ihre teils überlebensgroßen Figuren, für die eine expressive Bemalung typisch war. Fast weiße Körper oder Gesichter kontrastierten mit grellbunten Haaren oder Augenbrauen. Ihre plastischen Arbeiten zierten die Höfe New Yorker Wohnbauten oder Landhäuser von Kunstinteressierten.

Mit ihren Arbeiten erlangte sie in den USA eine erstaunliche Berühmtheit und nahm wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung der amerikanischen Keramikproduktion. Dabei spielte auch ihre Tätigkeit als Designerin für die Sebring Pottery Company in Chicago eine Rolle. Ab 1940 arbeitete sie mit General Ceramics in New Jersey und anderen Firmen zusammen.

Gedenken

Quellen

  • Wienbibliothek im Rathaus, Tagblattarchiv: Personenmappe Wieselthier, Vally

Literatur


Vally Wieselthier im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.

Weblinks