Vilma Degischer

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Degischer, Vilma
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Kammerschauspielerin
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  1481
GNDGemeindsame Normdatei 119497646
Wikidata Q89761
GeburtsdatumDatum der Geburt 17. November 1911
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 3. Mai 1992
SterbeortSterbeort Baden, Niederösterreich
BerufBeruf Schauspielerin, Kammerschauspielerin
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Theater, Film, Fernsehen, Theater in der Josefstadt (Institution), Volkstheater (Institution), Theater an der Wien (Institution), Schauspielerin, Kammerschauspielerin, Vilma-Degischer-Park
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Ehrenmedaille der Stadt Wien in Gold (Übernahme: 9. Februar 1972)
  • Goldenes Ehrenzeichen für Vertdienste um das Land Wien (Verleihung: 5. Mai 1987, Übernahme: 1. September 1987)
  • Josef-Kainz-Medaille der Stadt Wien (Übernahme: 28. Februar 1973)
  • Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse (Verleihung: 15. Februar 1972)

Vilma Degischer, * 17. November 1911 Wien, † 3. Mai 1992 Baden bei Wien, Schauspielerin, Gatte (1939) Hermann Thimig (1890-1982; Sohn des Hugo Thimig), Schauspieler.

Biographie

Vilma Degischer nahm nach Volksschule und Gymnasium Tanzunterricht. Felix Salten, der die junge Künstlerin in einer Vorführung gesehen hatte, empfahl sie an Max Reinhardt. Dieser wiederum überredete sie, die Aufnahmeprüfung an das Max Reinhardt Seminar zu machen. Degischer war von 1929 bis 1931 Schülerin dieser Institution.

1931 debütierte sie als Hermia in "Sommernachtstraum" im Deutschen Theater in Berlin, wohin sie von Reinhardt geholt worden war und wo sie ihren späteren Ehemann Hermann Thimig kennenlernte. 1931 wurde ihr ein dreijähriger Elevenvertrag an die Reinhardt-Bühnen in Wien und Berlin angetragen. Wegen Hitlers Machtergreifung in Deutschland erfüllte Degischer diesen Vertrag nur am Theater in der Josefstadt. 1934 bekam sie dort auch einen Schauspielvertrag. Von 1935 bis 1939 gehörte sie zum Ensemble des Wiener Volkstheaters. Seit 1939 bis 1993 war sie am Theater in der Josefstadt.

Ihre bedeutendsten Rollen spielte Vilma Degischer in Stücken von Arthur Schnitzler, etwa die Irene Harms in "Der einsame Weg", die Klara Eckhold in "Stunde der Erkenntnis", die Olga Marholm in "Die Gefährtin" oder die Komtesse Mitzi. Sie verkörperte aber auch die Helene Altenwyl in Hofmannsthals "Der Schwierige", die Marie in Hermann Bahrs "Konzert" oder Shakespeare-, Goethe-, Tschechow- Anouilh-Rollen.

Degischer spielte auch in verschiedenen Filmproduktionen mit, etwa in "Tor zum Frieden", in dem Girardi-Film "Der Komödiant aus Wien" und schließlich in der publikumswirksamen Trilogie "Sissy". Einmal wagte Degischer auch einen Ausflug ins Musical und spielte mit Erfolg 1974 im Theater an der Wien in "Gigi" mit.

Parade-Rollen im "reiferen Fach", meist als Partnerin von Susanne Almassy, hatte Vilma Degischer an der Josefstadt in folgenden Stücken: "Einmal Moskau und zurück" (1984), "Arsen und alte Spitzen" (1985) und ebenfalls 1985 in Kalbecks "Hohenbühl oder Die Schwierigen". Erfolgreich spielte sie auch in der Tschechow-Inszenierung der "Drei Schwestern" die alte Kinderfrau Anfissa.

In den 1980er Jahren wirkte Vilma Degischer unter anderem in folgenden Inszenierungen mit: "Alles Walzer" (1987), Lotte Ingrischs "Wiener Totentanz" (1989/1990) sowie Jedermanns Mutter in Felix Mitterers "Ein Jedermann" (1990); im Fernsehen war sie etwa in zwei Folgen von "Der Leihopa" mit Alfred Böhm (1989) oder in der Fernsehkomödie von Fritz Eckhardt "Muttertag" (1990) zu sehen.

1980 wurde ihr als erster Schauspielerin, die nicht am Burgtheater engagiert war, der Titel "Kammerschauspielerin" verliehen. 1993 wurde in Wien-Währing der Vilma-Degischer-Park nach der Künstlerin benannt.

Quellen

Literatur

  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personen Lexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien 1992
  • Richard Bamberger / Franz Maier-Bruck: Österreich-Lexikon in zwei Bänden. Band 1 (A – K). Wien: Österreichischer Bundesverlag / Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1966
  • Herbert O. Glattauer: Menschen hinter großen Namen. Berühmte Österreicher, die Sie kennen sollten. Salzburg: Winter 1977
  • Robert Teichl: Österreicher der Gegenwart. Lexikon schöpferischer und schaffender Zeitgenossen. Wien: Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei 1951
  • Paul Ulrich: Biographisches Verzeichnis für Theater, Tanz und Musik. Band 1. Berlin: Spitz 1997, S. 363.
  • Renate Wagner: Vilma Degischer. In: Frauenblatt, 09.05.1992
  • Die Presse, 04.05.1992
  • Rathaus-Korrespondenz, 10.11.1986