Volksschule für Mädchen in der 2., Stephaniestraße 13.
Am 3. November 1793 wurde eine Mädchenschule in dem Haus Nr. 259 „Zum Glücksradl“ in der Leopoldstadt eröffnet. Der Bürger Leopold Prandl erbaute sie anstelle der seit 1791 bestandenen Armenschule. Im Gegenzug dafür forderte er, dass ihm Baugrund auf dem Karmelitergrund unentgeltlich überlassen wird.
Im Jahr 1824 drohte der Mädchenschule die Auflösung. Schon im Jahr 1820 hatte das Konsistorium der Regierung vorgeschlagen, die Mädchenschule aufzulösen und stattdessen eine ordentliche Trivialschule zu errichten. Die niederösterreichische Regierung nahm sich jedoch nach Vorlegung überzeugender Gründe der Schule an, sodass die Studienhofkommission alles beim Alten ließ.
Bei Überschwemmungen in der Leopoldstadt am 1. März 1830 wurde das gemietete Lokal, in dem die Schule untergebracht war, unbrauchbar. Deshalb wechselte man in das Haus Nr. 250 und mietetet sich für zunächst ein Jahr ein. Zufolge eines Dekretes der Regierung vom 6. Februar 1831 wurde aufgrund einer am 8. Oktober 1830 durchgeführten Lokalkommission die Verlegung der Mädchenschule in das 2. Stockwerk des Hauses Nr. 28 in der Großen Ankergasse genehmigt. Der Mietvertrag zwischen Regierung, Stadthauptmann und dem Hauseigentümer wurde für eine Dauer von zehn Jahren abgeschlossen. Im Laufe der Jahre wurde dieser Mietvertrag immer wieder für einige Jahre verlängert und trug ab 1877 die Adresse Große Ankergasse 14. Mit dem Beginn des Schuljahres 1893 wurde die Schule, nun unter der Adresse Stephaniestraße 13, in das Schulgebäude Leopoldsgasse 3 übersiedelt.[1]