Wappentafel Hofburgbrunnen
48° 12' 26.22" N, 16° 21' 56.99" E zur Karte im Wien Kulturgut
Wappentafel zur Erinnerung an den ehemaligen Brunnen an der Lustgartenmauer der Hofburg.
1536 ließ König Ferdinand I. an der Mauer des damals neu gestalteten Lustgartens bei der Burg außen an der Gartenmauer einen öffentlichen Brunnen anlegen. Als Dank hat wohl die Stadt Wien darüber eine zweiteilige, bemalte, steinerne Relieftafel anbringen lassen. Den zentralen, unteren Teil schmückt das von zwei Greifen gehaltene Wappen Ferdinands I. Der obere, halbkreisförmige Teil trägt eine Widmungsinschrift an den Herrscher, welche die Jahreszahl der Errichtung festhält, nämlich 1536. Sie lautet: "Divo regnante Ferdinando Romanorum Hungariae Bohemiae rege, archiduce Austriae etc. principe nostro gloriosissimo. MDXXXVI" Um 1544 wurde die Wasserversorgung der Burg durch die Hofwasserleitung aus St. Ulrich gesichert.
Die Tafel ist in mehreren Bildquellen an ihrem ursprünglichen Standort dokumentiert. Als 1558-1563 an der Gartenmauer das Kunstkammergebäude errichtet wurde, kam das Ensemble aus Tafel und Brunnen an dem Eck des Neubaus zu liegen. Der Brunnen wurde wohl entfernt, als das benachbarte Matthiastor (erstmals 1608 erwähnt) errichtet wurde. Sie Tafel verblieb bis 1894/1895 an ihrem Platz, bis das in den Burgplatz vorspringende Eck des ehemaligen Kunstkammergebäudes bis auf die heute noch sichtbaren Reste im Burggraben entfernt wurde. Die Tafel wurde wenige Meter von ihrem ursprünglichen Standort entfernt, an ihrer heutige Stelle an der burgplatzseitigen Fassade des Schweizerhofes angebracht.
Links neben der Burg die Lustgartenmauer mit dem Brunnenrelief. 1561
Kunstkammergebäude (vorne) und Alte Burg, dazwischen der Brunnen an der Lustgartenmauer. Die Hofburg um 1590 bis 1609, Rekonstruktion 2013
Burgplatz gegen den Schweizertrakt mit dem in den Platz hineinragenden Eck des ehemaligen Kunstkammergebäudes, darauf die Wappentafel, vor 1895
Literatur
- Herbert Karner [Hg.]: Die Wiener Hofburg 1521-1705. Baugeschichte, Funktion und Etablierung als Kaiserresidenz. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 2014 (Veröffentlichungen zur Bau- und Funktionsgeschichte der Wiener Hofburg, 2), S. 208 f.
- Moriz Dreger: Baugeschichte der k. k. Hofburg in Wien bis zum XIX. Jahrhunderte. Hg. vom kunsthistorischen Institute der k. k. Zentral-Kommission für Denkmalpflege. Wien: Anton Schroll & Co Kunstverlag 1914 (Österreichische Kunsttopographie, XIV), S. 90 und 97 f.