Weidling
Weidling (Niederösterreich, Teil der Stadt Klosterneuburg), ursprünglich zum Burgfried von Klosterneuburg gehörender Flurname (wideniche = slawisch Waldbach, 1108), der 1262 als Weydnigk und 1448 erstmals als Weyling nachzuweisen ist.
Im 13. Jahrhundert wird die Siedlung bereits in Ober- und Unter-Weidling unterschieden (Weinbaugebiet, zahlreiche Riednamen). 1404-1407 wurde eine Peter- und Paul-Kapelle erbaut (Patronat des Stifts Klosterneuburg in Oberweidling; 1783 selbständige Pfarre).
Ortsrichter sind ab 1476 namentlich bekannt. Von den Türken in der Ersten Türkenbelagerung (1529) verschont, brannte die Siedlung jedoch infolge der Zweiten Türkenbelagerung (1683) ab.
Im 19. Jahrhundert vollzog sich der Aufschwung zur Sommerfrische, seit 1848 war Weidling selbständige Gemeinde. Zu den zahlreichen Wienern, die hier Sommersitze erwarben, gehörte auch Bürgermeister Cajetan Felder (1854 Erwerb und Umgestaltung des Hauses auf der heutigen Parzelle Feldergasse 3). 1938 wurde Weidling mit Klosterneuburg, Kierling, Gugging, Weidlingbach, Kritzendorf und Höflein nach Groß-Wien eingemeindet (26. Bezirk Klosterneuburg), 1946/1954 erfolgte die Rückgliederung nach Niederösterreich (Stadtgemeinde Klosterneuburg). Auf dem seit 1616 nachweisbaren Friedhof wurden unter anderen Cajetan Felder, Nikolaus Lenau und Joseph Freiherr von Hammer-Purgstall bestattet.
Literatur
- Johann Forthuber: Weidling - Dorf im Donauschicksal. Klosterneuburg 1983
- Johann Forthuber: Weidling. In: Klosterneuburg - Geschichte und Kultur, Band 2, Klosterneuburg 1993, S. 145 ff.
- Czeike: Cajetan Felder und sein Tusculum in Weidling, in: Unsere Heimat. Zeitschrift für Landeskunde von Niederösterreich 35 (1964), S. 51 ff.