Wiener Zeitung

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Titelblatt der Wiener Zeitung vom 1. Juli 1780
Daten zur Organisation
Art der OrganisationArt der Organisation Zeitung
Datum vonDatum (oder Jahr) von 8. August 1703
Datum bisDatum (oder Jahr) bis 30. Juni 2023
Benannt nach
Prominente Personen
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  10554
GNDGemeindsame Normdatei 4747423-3
WikidataIDID von Wikidata Q697173
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Frühe Neuzeit
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 29.07.2024 durch WIEN1.lanm08trj
BildnameName des Bildes Wiener Zeitung 1780.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Titelblatt der Wiener Zeitung vom 1. Juli 1780
  • 3., Maria-Jacobi-Gasse 1/3 MQM 3.3

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48° 11' 21.86" N, 16° 24' 17.66" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Die Wiener Zeitung ist eine ehemalige überparteiliche Qualitäts-Tageszeitung und heutiges Onlinemedium im Eigentum der Republik Österreich.

Das Blatt erschien erstmals am 8. August 1703 als "Wiennerisches Diarium" und wurde mit 1. Jänner 1780 in "Wiener Zeitung" umbenannt. Ursprünglich ein privates Unternehmen (seit 1810 zugleich Amtsblatt, ab 1812 offizielles Regierungsblatt), wurde sie seit 1857 vom Staat herausgegeben und bis 1997 in der Österreichischen Staatsdruckerei hergestellt. Die letzte gedruckte Ausgabe erschien am 30. Juni 2023. Seit Juli 2023 wird das Unternehmen mit einer deutlich geschrumpften Redaktion als Onlinemedium geführt. Bis dahin war die Wiener Zeitung die älteste noch erscheinende Tageszeitung der Welt.

Geschichte

Die Redaktion des "Wiennerischen Diariums" befand sich ab 1721 im Haus "Zum roten Igel" (1., Tuchlauben 12). Nach dem Ankauf des Modenapalais durch die Regierung (1842) wurde die Druckerei der Wiener Zeitung in dessen Hoftrakt untergebracht.

Die Zeitung konnte als staatliches Nachrichtenorgan zwar keine eigenständige politische Position entwickeln, wohl aber in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine bemerkenswerte Kultur- und Wissenschaftsberichterstattung. Unter dem Nationalsozialismus (bis zur Einstellung am 29. Februar 1940) blieb der "Wiener Zeitung" nur der Charakter eines Amtsblatts erhalten.

Nach dem Zweiten Weltkrieg erschien die "Wiener Zeitung" wieder ab 21. September 1945. Seit 1995 gab es eine Webausgabe ("WZ Online"); 1998 kam es zur Umstrukturierung der Zeitung in die "Wiener Zeitung GmbH", blieb aber im Eigentum des Bundes. In ihrem Redaktionsstatut verpflichtete sie sich zu einer qualitätsvollen Berichterstattung und bekannte sich zur Äquidistanz zu allen Parteien und Sozialpartnern sowie weiters zur Unabhängigkeit von Einzelpersonen, Unternehmen, Institutionen, Lobbys und Interessengruppen usw.

Die Wiener Zeitung enthielt neben einem redaktionellen Teil auch das "Amtsblatt zur Wiener Zeitung" mit Stellenausschreibungen im öffentlichen Dienst, Firmenbuchänderungen, Insolvenzen und ähnlichen Verlautbarungen, auch nach deren rechtsverbindlichen Veröffentlichung im Internet. Das Blatt erschien nach 1945 zunächst sechstägig von Dienstag bis Sonntag, zuletzt fünftägig von Dienstag bis Samstag. Der Zeitung oblag auch die redaktionelle Betreuung des Behörden-Portals der Republik Österreich "HELP.gv.at" sowie des Unternehmensserviceportals (USP).

2016 wurde das im Österreichischen Staatsarchiv aufbewahrte Archiv der "Wiener Zeitung" ins UNESCO Dokumentenerbe aufgenommen.

Relaunch als Onlinemedium

Mit der Aufhebung der Veröffentlichungspflicht von Unternehmen im Amtsblatt der "Wiener Zeitung" durch die Bundesregierung Kurz I verlor das Blatt eine wesentliche Einnahmequelle. Trotz zahlreicher Proteste beschloss die Regierungsmehrheit aus ÖVP und Grüne 2023 im Nationalrat das Erscheinen der Printausgabe mit 30. Juni 2023 einzustellen. Die Marke "Wiener Zeitung" bleibt als Online-Medium erhalten. Die Veröffentlichungen im Amtsblatt zur "Wiener Zeitung" erfolgen seit 01.07.2023 auf der elektronischen Verlautbarungs- und Informationsplattform der Republik Österreich "EVI.gv.at".

Chefredakteure und Chefredakteurin

  • 1925-1933 Rudolf Holzer
  • 1933-1938 Ferdinand Reiter
  • 1938–1939 Lambert Haiböck
  • 1945–1955 Ferdinand Reiter
  • 1955–1971 Franz Stamprech
  • 1972–1983 Rudolf Antoni
  • 1983-2000 Heinz Fahnler
  • 2000-2005 Peter Bochskanl
  • 2005-2009 Andreas Unterberger
  • 2009-2017 Reinhard Göweil
  • 2017-2018 (interimistisch) Walter Hämmerle, Thomas Seifert, Franz Zauner
  • 2018-2022 Walter Hämmerle
  • 2023 Judith Belfkih, Thomas Seifert

Literatur

  • 250 Jahre Wiener Zeitung. WZ 1703-1953. Eine Festschrift. Wien: Österreichische Staatsdruckerei 1953
  • Franz Stamprech: Die älteste Tageszeitung der Welt. Werden und Entwicklung der "Wiener Zeitung", Dokumentation zur europäischen Geschichte. Wien: Verlag der österreichischen Staatsdruckerei [1974, 21977]
  • Kurt Paupié: Handbuch der Österreichischen Pressegeschichte 1848-1959. Band 1. Wien: Wilhelm Braumüller 1960, S. 119 f.
  • Gabriele Melischek / Josef Seethaler [Hg.]: Die Wiener Tageszeitungen. Eine Dokumentation. Band 3: 1918-1938. Frankfurt/Main [u.a.]: 1992, S. 212 ff.
  • Österreichische Staatsdruckerei - Wiener Zeitung. Rückblick, Gegenwart, Aufgaben und Aufbau . Wien: Österreichische Staatsdruckerei 1970
  • Zur Geschichte der kaiserlichen Wiener Zeitung. Wien: Selbstverlag 1903

Weblinks