Wohnhausanlage Favoritenstraße 45
Wohnhausanlage Favoritenstraße 45, Gemeindebau im 4. Bezirk, erbaut 1951.
Die 1950er-Jahre standen ganz im Zeichen des Wiederaufbaues. Das Flachdach und die Zeilenbauweise, die noch heute Vorstadtsiedlungen prägt, setzten sich durch. Die Mindestgröße der Wohnungen wurde von 42 auf 55 Quadratmeter angehoben, auch wurden fortan standardmäßig Badezimmer in jeder Wohnung geplant. Letzteres waren wichtige Pfeiler des 8-Punkte Programms "Sozialer Städtebau" von Bürgermeister Franz Jonas.
Die Favoritenstraße existierte bereits im Mittelalter als Wimpassinger Weg, später als Kaiserweg, der nach Ungarn führte. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts wurde mit dem Bau des kaiserlichen Lustschlosses "Favorita" (später Theresianum) begonnen, im Laufe des 18. Jahrhundert der Bereich zwischen Paulanerkloster und dem Palais Czernin allmählich verbaut. Zwischen Theresianumgasse und Gürtel wird das Straßenbild der Favoritenstraße, neben einigen älteren Beständen, hauptsächlich von gründerzeitlichen Zinshäusern dominiert. Dazu gehörte auch der Altbestand auf Nr. 45, Baujahr 1896, wurde im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt. Nach einem Bescheid von 1951 wurde auf den gemeindeeigenen Liegenschaften im Juli 1956 mit dem Wiederaufbau und gleichzeitiger Aufstockung der Wohnhausanlage unter Bauführer Ernst Rieger begonnen. Der Neubau enthielt ursprünglich 32 Wohneinheiten, vier Geschäftslokale und zwei Ateliers.
Weblinks
- Wiener Wohnen: Favoritenstraße 45 [30.8.2024]