Wohnhausanlage Jagdgasse 1d
Wohnhausanlage Jagdgasse 1d; Gemeindebau im 10. Bezirk mit Baubeginn 1954.
Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts war Favoriten noch weitgehend unverbaut. Die städtebauliche Entwicklung begann hier erst mit der Errichtung des Arsenals (1849 - 1856), des Südbahnhofes (1867 - 1870) und der Bautätigkeit an der Ringstraße, wodurch die in Favoriten ansässigen Ziegelfabriken großen Aufschwung erhielten. Die günstige Verkehrsanbindung durch den neuen Südbahnhof hatte zudem die Ansiedlung zahlreicher Betriebe zur Folge. Um Wohnraum für die zugezogenen Arbeiter zu schaffen, wurde das Gebiet bis zur Quellenstraße nach einem Rasterplan mit meist viergeschoßigen Zinshausblöcken verbaut. Nach dem Börsenkrach 1873 stagnierte allerdings die Bautätigkeit. Ab 1890 kam es durch die Ansiedlung von mittelgroßen Fabriken entlang der Quellenstraße, wie etwa der nahe liegenden Ankerbrot-Fabrik (1892), zu einem neuerlichen Wachstum. Die noch bestehenden Baulücken wurden in der Zwischenkriegszeit und nach 1945 mit Gemeindewohnhäusern geschlossen.
Die 1950er-Jahre standen ganz im Zeichen des Wiederaufbaues. Das Flachdach und die Zeilenbauweise, die noch heute Vorstadtsiedlungen prägt, setzten sich durch. Die Mindestgröße der Wohnungen wurde von 42 auf 55 Quadratmeter angehoben, auch wurden fortan standardmäßig Badezimmer in jeder Wohnung geplant. Letzteres waren wichtige Pfeiler des 8-Punkte Programms "Sozialer Städtebau" von Bürgermeister Franz Jonas.
Kunst am Bau
Die Fassade an der Laxenburger Straße ist mit einem Mosaik des Künstlers Rudolf Pleban versehen (1954/55). Das Wandbild zeigt "Ziegelarbeiter aus Favoriten".
Weblinks
- Wiener Wohnen: Jagdgasse 1d [11.9.2024]