Zentralfischmarkt
(1, Donaukanal). Analog zu verschiedenen Großmärkten (beispielsweise Zentralviehmarkt in Sankt Marx), die Anfang des 20. Jahrhunderts ausgebaut wurden, entstand 1904 (nachdem der Fischmarkt den Standort mehrfach gewechselt hatte [1831 vor dem Schanzeltor; nach Auflassung der Dampftramway zwischen ehemaligem Stationsgebäude und der Gartenanlage 2, Obere Donaustraße; 1899 kurzzeitig provisorisch in der Markthalle Zedlitzgasse 6]) als Spezialmarkt auch ein Zentralfischmarkt am Donaukanal (oberhalb der Salztorbrücke), dem die Aufgabe zufiel, in Verbindung mit den städtischen Kühllagerhäusern den Marktverkehr mit Fischen zu regeln.
Es entstanden zwei Fischverkaufshallen mit zwölf Verkaufsständen für Großhändler. Die während des Zweiten Weltkriegs zerstörte zentrale Kühlanlage wurde nicht wieder erneuert, sondern durch betriebseigene Kühlanlagen ersetzt. Die Fischzufuhr betrug beispielsweise 1955 7,32 Millionen Kilogramm (darunter Seefische 4,64 Millionen, Süßwasserfische 0,57 Millionen, und Industriefische 2,68 Millionen Kilogramm).
Literatur
- Technischer Führer durch Wien. Hg. vom Österreichischen Ingenieur- und Architekten-Verein. Red. von Martin Paul. Wien: Gerlach & Wiedling 1910, S. 242
- Ferdinand Lettmayer [Hg.]: Wien um die Mitte des XX. Jahrhunderts - ein Querschnitt durch Landschaft, Geschichte, soziale und technische Einrichtungen, wirtschaftliche und politische Stellung und durch das kulturelle Leben. Wien: 1958, S. 606
- Magdalena Kröll: Die Versorgung der Stadt Wien mit Fischen um 1900. Der neue Wiener Zentralfischmarkt. In: Verwaltetes Wasser im Österreich des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit. Hg. von Martin Scheutz / Herwig Weigl. St. Pölten: Verein für Landeskunde von Niederösterreich 2016 (Forschungen zur Landeskunde von Niederösterreich, 37), S.107-133