48° 11' 11.27" N, 16° 24' 24.13" E zur Karte im Wien Kulturgut
St. Marx war Teil der Vorstadt Landstraße. Die Bezeichnung leitet sich von der Kapelle im Spital zu St. Marx ab, die um 1370 dem Heiligen Markus (St. Marx) geweiht wurde.
Der Name wurde in Verbindung mit einigen wichtigen Wiener Einrichtungen bekannt, die hier ihren Sitz hatten:
- Spital zu St. Marx: erstmals erwähnt 1270, 1706 dem Bürgerspital einverleibt. Das Spital (nach den Reformen von Joseph II. Versorgungshaus) blieb bis 1861 an diesem Standort.
- Brauhaus St. Marx: zunächst dem Spital zu St. Marx angeschlossen, wurde sie im 19. Jahrhundert von Adolf Ignaz Mautner gepachtet und schließlich 1857 gekauft.
- St. Marxer Friedhof: 1784 eingerichteter Kommunalfriedhof
- Schlachthof St. Marx: ab 1846 errichtet, 1997 geschlossen.
- Zentralviehmarkt: ab 1879 ausgebaut
- Fleischzentrum: eröffnet 1972, bestand bis Ende der 1990er Jahre.
- Arena: nach Besetzung des ehemaligen Auslandsschlachthofs 1976 am benachbarten Inlandsschlachthof eingerichtetes Kulturzentrum.
Stadtteilentwicklung
Mit dem Schließen des Schlachthofbetriebes ergab sich die Chance einer städtebaulichen Neupositionierung. Als Teil des Zielgebietes Hauptbahnhof Wien – Erdberger Maiß wird St. Marx in verschiedenen Projekten neuen Nutzungen zugeführt. Im Zuge der städtebaulichen Planung entstanden neue Gassen, die am 5. März 2002 vom Gemeinderatsausschuss für Kultur neu benannt wurden: Anton-Kuh-Weg, Helmut-Qualtinger-Gasse, Hermine-Jursa-Gasse, Karl-Farkas-Gasse, Maria-Jacobi-Gasse, Marianne-Hainisch-Gasse.
Gemäß den Leitideen der Stadtentwicklung soll in St. Marx eine Clusterbildung in den Bereichen Biotechnologie (Biotechnologie- und Genforschungs-Zentrum „Vienna Bio Center"), Medien (Media Quarter Marx) und Kommunikationstechnologie (T-Mobile) erfolgen. Um eine gemischte Nutzung zu erreichen, werden auch hochwertige Wohnbauprojekte initiiert. Die denkmalgeschützte Rinderhalle des ehemaligen Zentralviehmarktes bleibt an ihrem Standort erhalten und soll zu einem Zentrum mit teilweiser kultureller Nutzung ausgebaut werden, das sich inmitten des "Wissenschaftsbezirks" und der "Architekturarena" Neuerdberg-Simmering erstreckt.