Zum goldenen Schlössel
48° 12' 43.99" N, 16° 21' 13.74" E zur Karte im Wien Kulturgut
Zum goldenen Schlössel (8., Schlösselgasse 6, Florianigasse 8), Schild eines schon 1694 erwähnten Gasthauses, dessen Besitzer Schlössel hieß.
1696 war der bürgerliche Maurermeister Franz Jänggl Besitzer des Hauses, 1734 sein Vetter, der spätere Hofastronom Franz Anton Pilgram (Societas Jesu). Joachim Perinet erwähnt das Haus in seinem Theaterstück "Das Theatervolk im Tartarus". 1863 erwarb der aus Bayern stammende Erhard Hammerand das Haus samt dem Lokal, das seine Erben als eine in ganz Wien bekannte Gaststätte beziehungsweise nach dem Neubau des Hauses (1870) als Hotel weiterführten (Hotel Hammerand). Als dieses 1928 geschlossen wurde, wurde im Haus zunächst ein Finanzamt untergebracht (1986 folgten Abteilungen des Straflandesgerichts). Als die Gärten, die rings um das Haus bestanden hatten, verbaut wurden, erhielt die neugeschaffene Gasse den Namen Schlösselgasse.
Bis 1938 war am Haus eine Gedenktafel für Dr. Ludwig Lazarus Zamenhof angebracht (1959 neuerlich angebracht); 1909 wohnte im Hotel Albert Schweitzer (Gedenktafel 8, Florianigasse 8a).
Literatur
- Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 262 f.
- Hans Rotter: Die Josefstadt. Geschichte des 8. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Selbstverlag 1918, S. 415
- Das Josefstädter Heimatmuseum. Band 2. Wien: Neuer Wiener Pressedienst 1960, S. 35 f.
- Carl Hofbauer: Die Alservorstadt mit den ursprünglichen Besitzungen der Benediktinerabtei Michelbeuern am Wildbach Als. Wien: Sommer 1861, S. 36
- Christine Klusacek / Kurt Stimmer: Josefstadt. Beiseln, Bühnen, Beamte. Wien: Mohl 1991, S. 181
- Hans Markl: Kennst du alle berühmten Gedenkstätten Wiens? Wien [u.a.]: Pechan 1959 (Perlenreihe, 1008), S. 203 f.