Zwangsarbeiterlager Gutenhof
48° 3' 37.20" N, 16° 27' 17.75" E zur Karte im Wien Kulturgut
Zwischen 1942 und 1945 befanden sich zahlreiche Lager auf Wiener Boden. Einerseits waren dies Lager für Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, andererseits Sammellager für zur Deportation vorgesehene Jüdinnen und Juden. Darüber hinaus wurden mit Ende des Zweiten Weltkriegs auch Flüchtlingslager eingerichtet.
Im Volksgerichtsakt von Dr. Siegfried Seidl befindet sich eine Liste eines jüdischen Arztes, der diese 1946 als Zeuge im Prozess gegen Seidl vorgelegt hat.[1] Es handelt sich dabei um Lager ungarisch-jüdischer Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter in den Bezirken 10 bis 25 und außerhalb Wiens sowie die Firmen, denen die Lager zugeordnet waren.
In 23., Gutenhof (heute ein Teil von Himberg 1938-1954 als Teil des 23. Bezirks Schwechat zu Groß-Wien gehörend) befand sich laut dieser Liste ein Lager der "Gutsverwaltung Gutenhof" in "Gutenhof". Das Lager bestand von Sommer bis Herbst 1944 mit elf als arbeitsfähig eingestuften ungarisch-jüdischen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter (6 Männer und 5 Frauen), die bei der Gutsverwaltung Wünschek-Dreher für landwirtschaftliche Arbeiten eingesetzt wurden.
Die circa 590 Hektar große ursprünglich eigenständige Ortschaft Gutenhof (ca. 590 ha) ist identisch mit dem Wünschek-Dreher’schen Gutsbetrieb. Seit 1. September 1954 sind Katastralgemeinde wie Dorf Teil der Marktgemeinde Himberg.
Siehe auch: Zwangsarbeit, Zwangsarbeiterlager, Lager in Wien, Juden
Quellen
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Volksgericht, A1 - Vg Vr-Strafakten: Vr 770/1946: Dr. Siegfried Seidl & Mittäter
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Wiener Stadt- und Landesarchiv, Volksgericht, A1 - Vg Vr-Strafakten: Vr 770/1946: Dr. Siegfried Seidl & Mittäter.