Zwangsarbeiterlager Laxenburg, Schloss

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zur Organisation
Art der OrganisationArt der Organisation NS-Institution Zwangsarbeiterlager
Datum vonDatum (oder Jahr) von Juni 1944
Datum bisDatum (oder Jahr) bis April 1945
Benannt nach
Prominente Personen
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  68283
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Zwangsarbeit, Zwangsarbeiterlager, Lager in Wien, Juden
RessourceUrsprüngliche Ressource 
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 2.02.2023 durch WIEN1.lanm08pil

Es wurden noch keine Adressen erfasst!


Frühere Adressierung
  • 24 (Laxenburg, von: Juni 1944, bis: April 1945)

Es wurden noch keine Bezeichnungen erfasst.

Es wurden noch keine Personen erfasst.

Die Karte wird geladen …

48° 4' 1.63" N, 16° 21' 31.32" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Zwischen 1942 und 1945 befanden sich zahlreiche Lager auf Wiener Boden. Einerseits waren dies Lager für Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, andererseits Sammellager für zur Deportation vorgesehene Jüdinnen und Juden. Darüber hinaus wurden mit Ende des Zweiten Weltkriegs auch Flüchtlingslager eingerichtet.

Im Volksgerichtsakt von Dr. Siegfried Seidl befindet sich eine Liste des jüdischen Arztes Dr. Emil Tuchmann, der diese 1946 als Zeuge im Prozess gegen Seidl vorgelegt hat.[1] Es handelt sich dabei um Lager ungarisch-jüdischer Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter in den Bezirken 10 bis 25 und außerhalb Wiens sowie die Firmen, denen die Lager zugeordnet waren.

In 24., Laxenburg (1938-1954 als Teil des 24. Bezirks Mödling zu Groß-Wien gehörend) befand sich laut dieser Liste von Juni 1944 bis April 1945 ein Lager "Der Reichsstatthalter in Wien Habtlg. J. IX. Sennhofergasse 35." Die 332 ungarisch-jüdischen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter (132 Männer, 167 Frauen und 33 Kinder), von denen anfangs 215 als "arbeitsfähig" eingestuft waren, auf dem Areal des Schlosses Laxenburg (Blauer Hof), das unter der Verwaltung der Stadt Wien stand, untergebracht. Sie wurden für landwirtschaftliche Arbeiten bei der "O.B. Laxenburg" (Ortsbauerschaft Laxenburg), das heißt bei Bauern der Umgebung, sowie Bauarbeiten und sonstigen Arbeiten bei den Firmen "Kontropa", "Karl Kuhlermann", "CORONA-Kaffeefabrik" und Feigenkaffeefabrik Imperial (10., Alxingergasse 64) eingesetzt. Am 21. Februar 1944 kamen sieben Personen aus dem "Lager Laxenburg" bei einem Luftangriff auf die Feigenkaffeefabrik Imperial ums Leben.[2]

Auf dem Gelände befand sich ein weiteres Lager, ein Durchgangslager für straffällige und kranke Juden zum Weitertransport in Konzentrationslager.[3]

Die genaue Lage der Lager auf dem Areal des Schlosses Laxenburg ist nicht bekannt.

Siehe auch: Zwangsarbeit, Zwangsarbeiterlager, Lager in Wien, Juden

Quellen

Literatur

  • Eleonore Lappin-Eppel: Ungarisch-Jüdische Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen in Österreich 1944/45. Arbeitseinsatz – Todesmärsche – Folgen. Wien: LIT 2010 (Austria: Forschung und Wissenschaft, Geschichte, 3), S. 61, 79, 92, 93, 109, 118, 127, 139 und 166

Einzelnachweise

  1. Wiener Stadt- und Landesarchiv, Volksgericht, A1 - Vg Vr-Strafakten: Vr 770/1946: Dr. Siegfried Seidl & Mittäter.
  2. Eleonore Lappin-Eppel: Ungarisch-Jüdische Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen in Österreich 1944/45. Arbeitseinsatz – Todesmärsche – Folgen. Wien: LIT 2010 (Austria: Forschung und Wissenschaft, Geschichte, 3), S. 109.
  3. Wiener Stadt- und Landesarchiv, Volksgericht, A1 - Vg Vr-Strafakten: Vr 770/1946: Zeugenaussage von Dr. Emil Tuchmann, Hauptverhandlung, 1.10.1946. Siehe dazu Eleonore Lappin-Eppel: Ungarisch-Jüdische Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen in Österreich 1944/45. Arbeitseinsatz – Todesmärsche – Folgen. Wien: LIT 2010 (Austria: Forschung und Wissenschaft, Geschichte, 3), S. 61, 92 f., 139.