Zwangsarbeiterlager Maderspergerstraße 1
48° 12' 25.23" N, 16° 18' 24.85" E zur Karte im Wien Kulturgut
In 16., Maderspergerstraße 1 befand sich von 1943 bis 1945 ein Lager für Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter der nationalsozialistischen Zeit.
Die Angabe der Wohnadresse Wien "16, Maderspergerstrasse 1, Arbeitgeber: Ing. Sowitsch, in Behandlung seit 27.1.1944" findet sich auf dem "Antrag auf Krankenhausbehandlung" der "AOK Wien" eines französischen Zwangsarbeiters, der dort von Jänner 1943 bis Oktober 1944 und dann wieder von Jänner 1945 bis Kriegsende untergebracht war. Dabei handelte es sich wohl ein Arbeiterlager für eine Aufzugsfirma mit Sitz Wien 16, Wiesberggasse 14-16, für die er als Schweißer arbeitete. Dabei sei es aber weniger um Aufzüge, sondern mehr um U-Boot-Torpedos gegangen.
Vom Lager Maderspergerstraße aus arbeitete auch ein weiterer französischer Zwangsarbeiter ab März 1943 für die Firma Sowitsch. Bei ihm lautet der Meldevermerk "Maderspergerstr. 1-7 (Ing. Sowitsch u. Co.)".
Die Adresse Maderspergerstraße 1 war laut Lehmanns Adressbuch 1938 noch unbebaut; das Lager entstand dann offenbar bei oder auf einem dort 1938 genannten Sportplatzbereich.
Siehe auch: Zwangsarbeit, Zwangsarbeiterlager, Lager in Wien
Quellen
- Hermann Rafetseder: Aus Versöhnungsfonds-Anträgen gesammeltes Material (Kopien)
Literatur
- Hermann Rafetseder: Lager und lagerartige Unterkünfte der NS-Zeit in Wien für das Online-Lexikon "Wien Geschichte Wiki", auf Basis von Material des Österreichischen Versöhnungsfonds. 108 Lager-Artikel und vier "Bonus-Tracks", erstellt im Auftrag des Wiener Stadt- und Landesarchivs. Linz: Eigenverlag 2017