Hermann Plackholm

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Plackholm, Hermann
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  60373
GNDGemeindsame Normdatei
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 2. Oktober 1904
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 31. Oktober 1944
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Taschner, Feuerwehrmann, Widerstandskämpfer
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen) Kommunistische Partei Österreichs
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung  1. November 1944
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 40, Reihe 20, Nummer 193
  • 15., Neusserplatz 1 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Hermann Plackholm, * 2. Oktober 1904 Wien, † 31. Oktober 1944 Wien, Taschner, Feuerwehrmann, Widerstandskämpfer.

Biografie

Hermann Plackholm wuchs in einem marxistisch geprägten Milieu auf und erlernte den Beruf eines Taschners. 1927 trat er als Telegrafist in den Dienst der Wiener Feuerwehr, wo er bis zum Hauptwachmeister in der Feuerwache Speising avancierte.

Seit 1933 war Plackholm in der KPÖ aktiv. Auch nach dem "Anschluss" 1938 unterhielt er Kontakte zu kommunistischen Funktionären, gehörte schließlich der Wiener Stadtleitung als "Sektorenleiter" an und beteiligte sich an der Herstellung und Weitergabe kommunistischer Flugzettel. Er organisierte eine umfangreiche Widerstandsgruppe im Bereich der Feuerwehr, wurde aber am 4. Februar 1943 verhaftet. In weiterer Folge nahm die Polizei rund 50 Personen dieser "Betriebszelle" fest, denen man im März 1944 in Wien den Prozess machte. Plackholm und vier weitere Feuerwehrmänner wurden wegen "Vorbereitung zum Hochverrat" und "Feindbegünstigung" zum Tod verurteilt. Über 40 weitere Mitglieder der Gruppe verhängte man langjährige beziehungsweise lebenslange Zuchthaus-Strafen. Ein Angeklagter (Josef Schwaiger) beging noch vor Prozessende Selbstmord.

Die Verurteilten wurden schließlich in das Konzentrationslager Mauthausen überwiesen, von wo die fünf zum Tod Verurteilten am 27. Oktober 1944 nach Wien zurückgebracht wurden. Während man drei von ihnen noch kurz vor der Hinrichtung begnadigte (und schließlich wieder in das Konzentrationslager einwies), ließ man Plackholm und Johann Zak auf dem Schießplatz Kagran an Pflöcken anbinden und erschießen. Zur Abschreckung mussten 600 Feuerwehrmänner, die abkömmlich waren, in Uniform antreten und der Hinrichtung beiwohnen; Nichterscheinen oder zu spätes Eintreffen sanktionierte man mit disziplinären Maßnahmen.

Seit 1988 trägt die Hermann-Plackholm-Gasse in Wien-Donaustadt den Namen des Widerstandskämpfers. Schon 1947 wurde an der Fassade der Feuerwehrzentrale Am Hof eine Gedenktafel für Georg Weissel und fünf Opfer des Nationalsozialismus − darunter Hermann Plackholm − enthüllt. Erich Hackl ließ in seinem Werk "Abschied von Sidonie" (1989) das Ehepaar Plackholm als Protagonisten der Erzählung auftreten.

Quellen

Literatur

  • Herbert Exenberger / Heinz Riedel: Militärschießplatz Kagran. Wien: Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes 2003 (Schriftenreihe des Dokumentationsarchivs des Österreichischen Widerstandes zur Geschichte der NS-Gewaltverbrechen, 6), S. 48−53
  • Wolfgang Neugebauer: Widerstand und Verfolgung in Wien. 1934−1945. Eine Dokumentation. Hg. von Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes. Band 2. Wien: Österreichischer Bundesverlag 1975, S. 315 ff.

Weblinks