Hauptfeuerwache
Hauptfeuerwache.
Um die Jahrhundertwende bestanden 15 Wachen der Berufsfeuerwehr und 34 Gerätehäuser der Freiwilligen Feuerwehren. 1901 musste für die Berufsfeuerwehr des sechsten Bezirks nach der Demolierung des alten Gemeindehauses (6., Gumpendorfer Straße 106) eine neue Unterkunft gefunden werden; Ecke Wall- und Kurzgasse wurde ein provisorischer Neubau errichtet (ersetzt 1914 durch die Hauptfeuerwache Mariahilf), 1902 das Gemeindehaus im dritten Bezirk (3., Rochusgasse 16) umgestaltet (wodurch die Feuerwache Landstraße günstigere Räume erhielt), 1903 die Filialwache Breitenfeld (Stadtbahnbogen 37 nächst der Breitenfelder Kirche, ab 1910 Bogen Nummer 73) bezogen (Ersatz für die aufgelassene Filialwache Hernals).
1909 wurde auf dem Areal des aufgelassenen Gaswerks als erste die Hauptfeuerwache "Favoriten" (10., Sonnwendgasse 14) in Betrieb genommen, 1912-1914 auf einem Teil des Areals des aufgelassenen Gumpendorfer Schlachthauses (6, Mollardgasse 87) die Hauptfeuerwache "Mariahilf" errichtet (6, Linke Wienzeile 184-186; Offiziers- und Mannschaftsgebäude, Eröffnung 27. April 1914), 1922 die Hauptfeuerwache "Floridsdorf" (21, Kretzgasse [heute Weisselgasse] 3), 1926 die Hauptfeuerwache "Donaustadt" (2., Lassallestraße 11) und "Ottakring-Hernals" (16., Johann-Nepomuk-Berger-Platz 12) und 1927 die Hauptfeuerwache "Döbling" (19., Würthgasse 5-9) eingerichtet. 1910 wurde die Zugwache Neubau bezogen (7., Hermanngasse 24), 1911/1912 die Feuerwache Margareten neu errichtet, 1915 die Zugwache Simmering umgebaut.
Nebenwachen waren (Stand 1930; nach Brandschutzsektionen gereiht):
- Rathaus (1., Friedrich-Schmidt-Platz 1),
- Landstraße (3., Rochusgasse 16),
- Margareten (5., Margaretengürtel 72),
- Neubau (7., Hermanngasse 24),
- Brigittenau (20., Raffaelgasse 9),
- Stadlau (21., Hans-Steger-Gasse 15-17),
- Aspern (21., Wimpffengasse 8),
- Simmering (11., Enkplatz 2),
- Kaiserebersdorf (11., Kaiserebersdorfer Straße 310),
- Wienerberg (12., Pirkebnerstraße 2-4),
- Altmannsdorf (12., Rothenburggasse 1),
- St. Veit (13., Hietzinger Hauptstraße 164),
- Speising (13., Speisinger Straße 36),
- Penzing (13 [heute 14]., Nisselgasse 14),
- Breitensee (13 [heute 14]., Spallartgasse 7),
- Dornbach (17., Knollgasse 4),
- Währing (18., Karl-Beck-Gasse 20 [heute Teschnergasse]),
- Neustift (18., Rathstraße 37),
- Grinzing (19., Cobenzlgasse 63),
- Heiligenstadt (19., Grinzinger Straße 84),
- Strebersdorf (21., Strebersdorfer Straße 165),
- Leopoldau (21., Leopoldauer Platz),
- Nußdorf (19., Eisenbahnstraße 71) und
- Kahlenbergerdorf (19., Wigandgasse 25).
In der nationalsozialistischen Ära kamen 80 Freiwillige Feuerwehren zu Wien, von denen 77 nach Inkrafttreten des Gebietsänderungsgesetzes 1946/1954 wieder ausschieden. 1954 gab es 23 Wachen in sieben Sektionen (Feuerwehrzentrale 1, Am Hof 7, 9 und 10 sowie die bereits genannten sechs Hauptfeuerwachen ["Donaustadt" in "Leopoldstadt" umbenannt und 1963-1966 neu errichtet; Neubau "Döbling" nach Kriegszerstörung 1956-1958]; der Ausbau von "Liesing" zur Hauptfeuerwache erfolgte 1980-1982; ein Generalsanierungskonzept wurde 1987 beschlossen), dazu die Freiwilligen Feuerwehren in Breitenlee, Süßenbrunn und Weidlingau, 1993 24 Wachen.
Literatur
- Helmut Bouzek: Wien und seine Feuerwehr. Geschichte und Gegenwart. [Wien] : Wiener Landes-Feuerwehrverband 1990, S. 642 ff.
- Felix Czeike: VI. Mariahilf. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1981 (Wiener Bezirkskulturführer, 6), S. 41