Margaretengürtel
48° 10' 50.02" N, 16° 21' 27.36" E zur Karte im Wien Kulturgut
Margaretengürtel (5.), benannt (1881; "Margarethner-Gürtel") nach der gleichnamigen Vorstadt; reichte ursprünglich von der Schönbrunner Linie, Arndtstraße bis zur Steinbauergasse, wurde 1906 bis Schönbrunner Straße einerseits, zum Matzleinsdorfer Platz andererseits verlängert und nahm 1908 den im fünften Bezirk liegenden Teil des Gaudenzdorfer Gürtels sowie den zwischen Matzleinsdorfer Platz und Blechturmgasse liegenden Teil des Wiedner Gürtels auf. Der Margaretengürtel bildet seit 1907 die Grenze zwischen dem 5. und 12. Bezirk (Neumargareten kam damals zu Meidling). 1910 wurde der stadtauswärts (im 12. Bezirk) liegende Straßenteil wieder in Gaudenzdorfer Gürtel umbenannt. Im nordwestlichsten Teil des Bezirks befindet sich neben dem Wienfluss die U-Bahn-Station Margaretengürtel.
Gebäude
- Nummer 4-8: Schutzengelhof, erbaut 1951
- Nummer 4: Zwischen 1942 und 1945 befand sich hier ein Zwangsarbeiterlager.
- Nummer 6: Zwischen 1942 und 1945 befand sich hier ebenfalls ein Zwangsarbeiterlager.
- Nummer 18 (Gassergasse 19, Laurenzgasse 1): Hanns-Gasser-Hof, Kultur- und Kommunikationszentrum mit Selbstverwaltung, errichtet am 1. Mai 1981 vom "Verein zur Schaffung, Förderung und Unterstützung von selbstverwalteten Kultur- und Kommunikationszentren"; hier befand sich ursprünglich die Zentrale der WÖK (Wiener öffentliche Küchenbetriebe).
- Nummer 22 (Geigergasse 2-6, Gassergasse 31): Julius-Ofner-Hof.
- Nummer 36: Wohnhaus für Eisenbahnbedienstete, erbaut 1927/1928 von Karl Badstieber und K. Reiner.
- Nummer 38-40 (Gassergasse 41): Miethaus, das 1913/1914 im Auftrag der Bau- und Wohnungsgenossenschaft für Bedienstete der k. k. privaten Südbahngesellschaft nach Plänen von Karl Badstieber und K. Reiner errichtet wurde (Fassaden mit Dekor in Formen der Wiener Werkstätte).
- Nummer 60: Wohnhaus mit Jugendstilfassade, errichtet 1911/1912 von Baumeister Wenzel Rausch im Stil Otto Wagners (Fliesendekoration); Wandgemälde (Matzleinsdorfer Linie 1843, Schottentor 1817, Kärntnertor 1802, Schönbrunner Linie 1848).
- Nummer 62-64 und 68-74: Theodor-Körner-Hof.
- Nummer 70: Zwischen 1942 und 1945 ebenfalls ein Zwangsarbeiterlager.
- Nummer 74: Zwischen 1942 und 1945 ebenfalls ein Zwangsarbeiterlager.
- Nummer 76-80 (Siebenbrunnenfeldgasse 5,Einsiedlergasse 1): Julius-Popp-Hof.
- Nummer 82-88 (Fendigasse 39, Siebenbrunnenfeldgasse 7): Herweghhof (Gedenktafel für Georg Herwegh).
- Nummer 90-98 (Siebenbrunnengasse 87-89, Siebenbrunnenfeldgasse 9-15, Fendigasse 38-40): Metzleinstaler Hof.
- Nummer 100-110 (Brandmayergasse 37-39, Siebenbrunnengasse 90-92): Reumannhof (Reumanndenkmal – Bürgermeister Jakob Reumann; Gedenktafel zur Erinnerung an den 12. Februar 1934).
- Nummer 122-124: Ernst-Hinterberger-Hof, städtische Wohnhausanlage, erbaut 1928/1929 von Adolf Jelletz; Gedenktafel für Viktor Christ.
- Nummer 126-134: Franz-Domes-Hof; an der Hofwand Reliefporträt Franz Domes' von Alfons Riedel; an einer Hofkante Skulptur "Lichtbringer" (männlicher Akt) von Mario Petrucci (1952).
- Nummer 138-140: Kongresshaus.
- Nach Nr. 146 befindet sich von der Schönbrunner Straße bis zur Rechten Wienzeile der Bruno-Kreisky-Park.
- Die Margaretengürtelbrücke über die U-Bahn-Linie U4 und über den Wienfluss wurde 1967 eröffnet.
Pfarrzugehörigkeit bis 1938
Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.
- ab 1881: gerade Orientierungsnummern (ONr.) 2-4: Pfarre Meidling; Rest: Pfarre Margareten
- ab 1899: Westseite: Pfarre Meidling; Ostseite: Pfarre Margareten
- ab 1906: von Blechturmgasse bis Einsiedlergasse (gerade ONr. 2-74): Pfarre Matzleinsdorf, von da bis Margaretenstraße (gerade ONr. 76-134 und 45): Pfarre Neu-Margareten, von da aufwärts (gerade ONr. ab 136): Pfarre Margareten
Literatur
- Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer. Band 3/1: Wien. 1.-12. Bezirk. Salzburg: Residenz-Verlag 1990, S. 178 ff.
- Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. II. bis IX. und XX. Bezirk. Wien 1993, S. 220 ff.
- Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matriken-Führer und Familienforscher. Wien: Verlag d. Österr. Inst. für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde [1929].
- Wolfgang Mayer: V. Margareten. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1982 (Wiener Bezirkskulturführer, 5), S. 22 ff.
- Verwaltungsbericht der Stadt Wien 1880-82 (S. 529), 1906 (S. 109), 1908 (S. 115)