Rechte Wienzeile
48° 11' 40.25" N, 16° 21' 17.16" E zur Karte im Wien Kulturgut
Rechte Wienzeile (4.; 5.; 12.; 13., Gaudenzdorf, Obermeidling, Untermeidling), Ober- und Unter-St.-Veit; Hietzing, benannt (1905) nach ihrem Verlauf am rechten Ufer der Wien. Bereits um 1700 bestand ein wichtiger Verkehrsweg, der in den Schönbrunnerweg mündete. Mitte des 18. Jahrhunderts war die "Wien Straße" im vierten Bezirk bereits völlig verbaut. Im untersten Verlauf kam es ab 1935 zu einer "Sanierung" (Abbruch alten Baubestands).
Gebäude
- Nummer 1-1a (Operngasse 18-20): Bärenmühle
- Nummer 15: einzelnes erhaltenes spätbarockes Bürgerhaus des vierten Bezirks, erbaut 1755/1756 von Johann Pauli (viergeschossiges Gebäude, Mittelrisalit mit ionischen Riesenpilastern, Korbbogenportal; 1823 aufgestockt), 1983/1984 restauriert. Sterbehaus von Johann Baptist Reiter.
- Nummer 17: späthistoristisches Hotel "Drei Kronen", erbaut 1894 von Ignaz Drapala.
- Nummer 25-27: städtische Wohnhausanlage (erbaut 1952/1953); Steinrelief (Marktszenen) von Knesl (1953)
- Nummer 45 (Franzensgasse 27): biedermeierliches Wohn- und Fabriksgebäude, erbaut 1845 von Alois Ignaz Göll für die Seidenfabrikanten Fries und Zeppezauer (eine der ältesten Seidenzeugfabriken der Monarchie).
- Nummer 71: Städtische Wohnhausanlage, erbaut 1937/38 mit Unterstützung des Kleinwohnungshausförderungsgesetzes. Das "Wohnhaus zum Wassermännlein" war Ausweichobjekt für delogierte MieterInnen des Wiener Assanierungsfonds.
- Nummer 85: In diesem Gebäude befand sich zwischen 1926 und 1928 das Atelier des Malers Sergius Pauser.
- Gegenüber Nummer 85: Johannes-Nepomuk-Statue
- Nummer 91: Geburtshaus Willi Forsts
- Nummer 93: Gedenktafel für Hans Moser (enthüllt 20. Juni 1965)
- Nummer 97: ehemalige Druck- und Verlagsanstalt Vorwärts
- Nummer 131 (Schönbrunner Straße 80): Schirmhof ( erbaut 1905 von Rudolf Krauß), späthistoristisches Miethaus mit burgartigem Akzent.
- Nummer 245A: Schönbrunner Hof, erbaut 1913/1914
Pfarrzugehörigkeit bis 1938
Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.
(1905 benannt, tatsächlich aber erst 1911 eröffnet; sie übernimmt die ungeraden Orientierungsnummern (ONr.) 1-47 und 67-97 und die geraden ONr. 2-4 und 34 der bisherigen Wienstraße, wird im Übrigen an dem meist unverbauten rechten Wienflussufer durch den 4., 5., 12. und 13. Bezirk bis zur Grünbergstraße geführt, nimmt dabei auch die Häuser der ungeraden ONr. 19-41 der Fabriksgasse auf.)
- ab 1905: ungerade Orientierungsnummern (ONr.) 1-33: Pfarre St. Karl; ungerade ONr. 35-39: Pfarre Paulaner; ungerade ONr. 41-175 und weiter bis StadtbahnHaltestelle "Margareten-Gürtel": Pfarre Margareten, von da bis Kobingergasse: Pfarre Neu-Margareten; von da bis Grünbergstraße: Pfarre Meidling
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Literatur
- Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. II. bis IX. und XX. Bezirk. Wien 1993, S. 188 f. (4. Bez.), 227 f. (5. Bez.)
- Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
- Géza Hajós / Walther Brauneis: Die Profanbauten des III., IV. und V. Bezirkes. Wien: Schroll 1980 (Österreichische Kunsttopographie, 44.2), S. 363 ff. (4. Bezirk), S. 509 ff. (5. Bezirk)
- Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 161 f. (4. Bezirk), S. 190 (5. Bezirk)
- Andreas Suttner: Das schwarze Wien. Bautätigkeit im Ständestaat. Wien: Böhlau 2017