Metzleinstaler Hof

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Metzleinstaler Hof: Fassade Margaretengürtel
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude / Gemeindebau
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1919
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Andere BezeichnungAndere Bezeichnung für diesen Eintrag
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Matzleinsdorf (Vorstadt)
Einlagezahl
Architekt Hubert Gessner, Robert Kalesa
Prominente Bewohner
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  3133
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Zwischenkriegszeit
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Wolfgang Wirsig: Wiener Hofnamen, Rotes Wien
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Letzte Änderung am 3.10.2024 durch WIEN1.lanm08uns
BildnameName des Bildes WSTLA Fotoarchiv Gerlach FC1 00908m v2.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Metzleinstaler Hof: Fassade Margaretengürtel
  • 5., Margaretengürtel 90-98
  • 5., Siebenbrunnengasse 87-89
  • 5., Siebenbrunnenfeldgasse 13-15
  • 5., Fendigasse 38-42

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48° 10' 53.11" N, 16° 20' 56.94" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Metzleinstaler Hof (5., Margaretengürtel 90-98, Siebenbrunnengasse 87-89, Siebenbrunnenfeldgasse 13-15, Fendigasse 38-42), städtische Wohnhausanlage (252 Wohnungen), erbaut (als Ergänzung einer bereits früher am Margaretengürtel von Robert Kalesa errichteten Wohnhausanlage) 1923 bis 1925 nach Plänen von Hubert Gessner (wodurch die Anlage zum Hof geschlossen wurde), benannt nach dem bereits 1305 erwähnten historischen Flurnamen Metzleinstal, der später zu "Matzleinsdorf" wurde.

Metzleinstaler Hof: Grundriss (1925)

Historische Bedeutung

Der Metzleinstaler Hof kann als Prototyp des Baustils des kommunalen Wohnbaus im Roten Wien, als erster echter Gemeindebau, bezeichnet werden. Nach den Wahlen von 1919 und der Machtübernahme der Sozialdemokraten wurde der Architekt Hubert Gessner mit der Ergänzung eines Wohnbaus, der während des Ersten Weltkriegs von dem Architekten Robert Kalesa begonnen worden war, aber aus Geldmangel gestoppt werden musste, betreut. Er war der erste Wohnhausbau der Gemeinde Wien, der im Zuge des Ankaufs und der nachfolgenden Verbauung des sogenannten Draschegürtels entstand. Der Hof zeigt den Übergang vom kommerziellen zum gemein wirtschaftlichen Wohnungsbau und nimmt innerhalb desselben in der Ersten Republik eine besondere Stellung ein.[1]

Metzleinstaler Hof: Ecke Margaretengürtel / Siebenbrunnengasse (1926)

Baugeschichte

Der erste von Kalesa projektierte und 1920 vollendete "Volkswohnbau" bestehend aus fünf Wohnhäusern mit 101 Volkswohnungen wurde 1920 von diesem vollendet. Ab 1923 erweiterte Hubert Gessner den Bau zu einem "Volkswohnungspalast"[2] unter Berücksichtigung der neuen Kriterien des aufgelockerten sozialen Wohnbaus. Während die Hauseingänge des älteren Bauteils an der Straßenseite des Gürtels angeordnet waren, verlegte Gessner diese im Neubau in das Hofinnere. Dort wurden acht Stiegenhäuser mit 143 Wohnungen errichtet. Die Hauptfront der neuen Wohnhausgruppe in der Johannagasse erhielt eine starke Betonung durch Terassen, Rücksprünge.[3]. Der Bau war auch mit einer Badeanstalt, Zentralwäscherei, einem Kindergarten, einer Arbeiterbibliothek, Klubräumen und einer Lehrlingswerkstätte ausgestattet. Im Vollausbau umfasste der Bau 252 Wohnungen. Die Wohnungen des Neubaus verfügten alle über eine Innentoilette und waren Kleinwohnungen. Jeder zweite Wohnraum besitzt einen Erker zur Straßenseite.[4]

Auf der Adresse Margaretengürtel 94 befand sich ein Lokal des Österreichischen Freidenkerbundes, der großen Zulauf aus der antiklerikalen Arbeiterschaft hatte.

Metzleinstaler Hof: Erker (1930)

Siehe auch:

Quellen

Literatur

  • Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer. Band 3/1: Wien. 1.-12. Bezirk. Salzburg: Residenz-Verlag 1990, S. 179
  • Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch: Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien II. bis IX. und XX. Bezirk, Anton Schroll, Wien 1993, S. 222
  • Hans Hautmann/Rudolf Hautmann: Die Gemeindebauten des Roten Wien 1919-1934. Wien: Schönbrunn Verlag 1980
  • Das neue Wien. Städtewerk. Hg. unter offizieller Mitwirkung der Gemeinde Wien. Band 3. Wien: Elbemühl 1927, S. 69
  • Helmut Weihsmann: Das Rote Wien. Sozialdemokratische Architektur und Kommunalpolitik 1919-1934. Wien: Promedia 2002, S. 217 f.
  • Inge Podbrecky: Rotes Wien. Gehen, Sehen & Genießen. 5 Routen zu gebauten Experimenten. Wien: Falter Verlag ²2003, S. 49 f.

Link

Referenzen

  1. Hans Hautmann/Rudolf Hautmann: Die Gemeindebauten des Roten Wien 1919-1934. Wien: Schönbrunn Verlag 1980, S. 207.
  2. Hans Hautmann/Rudolf Hautmann: Die Gemeindebauten des Roten Wien 1919-1934. Wien: Schönbrunn Verlag 1980, S. 470.
  3. Das neue Wien. Städtewerk. Hg. unter offizieller Mitwirkung der Gemeinde Wien. Wien: Elbemühl 1926-1928. Bd. 3, S. 69
  4. Helmut Weihsmann: Das Rote Wien. Sozialdemokratische Architektur und Kommunalpolitik 1919-1934. Wien: Promedia 2002, S. 218.