Blechturmgasse

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Blechturmgasse 2, um 1901
Daten zum Objekt
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48° 11' 10.54" N, 16° 21' 59.24" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Blechturmgasse (4, 5), benannt (1862) nach einer historischen Flurbezeichnung.

Die Gasse bestand schon um 1700 und bildete damals als Feldweg die westliche Begrenzung des "blechernen Thurm-Feldes"; 1829 wird sie im Franziszeischen Kataster als Blechernen-Thurm-Gasse bezeichnet (sie war nur in ihrem unteren Teil verbaut). Der Name leitet sich von einem Eckhaus ab, das seinerzeit mit einem blechernen Turm geziert war (eines der ältesten Häuser der Vorstadt Wieden).

Im Zuge der Parzellierung des Alois-Drasche-Parks wurde die Blechturmgasse begradigt und bis zum Gürtel ausgebaut. Die Fortsetzung der Gasse außerhalb des Linienwalls (heute Favoriten) hieß "Alter Bürgerweg". In der Blechturmgasse befand sich ab 1832 die Wiener Bürgerschießstätte (letztes Freischießen 1847).

Seit der Trennung Margaretens von der Wieden, 1861, bildet die Blechturmgasse die Bezirksgrenze 4 / 5. Ungerade Hausnummern verweisen seither auf den 5. Bezirk, gerade auf den 4. Bezirk.

Zwischen 1942 und 1945 befanden sich hier auf folgenden Nummern Zwangsarbeiterlager:

Pfarrzugehörigkeit bis 1938

Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.

Hof in der Blechturmgasse

Literatur

  • Blümel: Wiener Vorstädte. Teil C. 1886, S. 24
  • Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
  • Géza Hajós / Walther Brauneis: Die Profanbauten des III., IV. und V. Bezirkes. Wien: Schroll 1980 (Österreichische Kunsttopographie, 44.2), S. 201 ff.
  • Carl Hofbauer: Die Wieden mit den Edelsitzen Conradswerd, Mühlfeld, Schaumburgerhof und dem Freigrunde Hungerbrunn. Historisch-topographische Skizzen zur Schilderung der Vorstädte Wiens. Wien: Gorischek 1864, S. 70 f.