Einsiedlergasse
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Daten zum Objekt
48° 11' 1.48" N, 16° 21' 2.38" E zur Karte im Wien Kulturgut
Einsiedlergasse (5), benannt (1873 oder 1885) nach dem 1763-1782 hier lebenden Einsiedler Matthäus Käufler (Einsiedelei [5]). Vorher war er Kirchendiener in der Nikolsdorfer Kirche. Hier bestand bereits in den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts ein Feldweg ("Einsiedler Gasse"). Die Verbauung begann in den 1860er Jahren. Die Einsiedlergasse gehört zu den ältesten Gassen dieser Gegend.
Pfarrzugehörigkeit bis 1938
Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.
- ab 1863: Pfarre Matzleinsdorf
- ab 1882: (Bis Arbeitergasse) ungerade Orientierungsnummern (ONr.) 1-15 und gerade ONr. 2-22: Pfarre Matzleinsdorf; Rest: Pfarre Margareten
- ab 1889: (Umnummerierung!) ungerade ONr. 1-15 und gerade ONr. 2-48 (= bis Arbeitergasse): Pfarre Matzleinsdorf; Rest: Pfarre Margareten
- ab 1906: ungerade ONr.: Pfarre Neu-Margareten; gerade ONr. 2-48: Pfarre Matzleinsdorf; gerade ONr. ab Nr. 50: Pfarre Margareten
Gebäude
- Nummer 1: Julius-Popp-Hof.
- Nummer 2: Kunststeinrelief "Heiliger Christophorus" von Ludwig Schmidle (1955).
- Nummer 3: Matteottihof.
- Nummer 9-11: Herz-Jesu-Kirche (zuvor Waisenhaus der Schwestern vom Guten Hirten, deren Kloster am 1. Juni 1867 in der Siebenbrunnengasse eröffnet wurde).
- Nummer 19: Das 1871 von Georg Schlechter und Josef Prokop erbaute Wohnhaus weist aufwendige Dekorationen in den Stilformen der "Neu-Wiener Renaissance" auf.
- Nummer 27: Zwischen 1942 und 1945 befand sich hier ein Zwangsarbeiterlager.
- Nummer 32: Hier befand sich von 1907 bis 1908 das Grand Bioscop Theater.
Literatur
- Peter Autengruber: Lexikon der Wiener Straßennamen. Bedeutung, Herkunft, Hintergrundinformation frühere Bezeichnung(en). Wien Pichler-Verlag, 9. Auflage 2014, S. 78
- Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
- Géza Hajós / Walther Brauneis: Die Profanbauten des III., IV. und V. Bezirkes. Wien: Schroll 1980 (Österreichische Kunsttopographie, 44.2), S. 591 f.
- Wolfgang Mayer: V. Margareten. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1982 (Wiener Bezirkskulturführer, 5), S. 8 f.