Sonnwendgasse

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48° 10' 55.57" N, 16° 22' 41.74" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Sonnwendgasse (4., seit 1874: 10. Bezirk), benannt 1870 nach der germanischen Sonnwendfeier.

In Lehmann's allgemeinem Wohnungs-Anzeiger 1867 als "Sonnenwendgasse" zu finden. 1867 schienen auch die Parallelgassen Goethegasse, heute Scheugasse, und Humboldtgasse erstmals in diesem Adressbuch auf. 1870 wurde die "Sonnenwendgasse" als projektiert bezeichnet. 1871 bis 1873 wurde statt dessen die Ortsangabe "bei der Raaberbahngasse 15" verwendet. Die Bezeichnung "Sonnenwendgasse" schien in Lehmann zuletzt in der Ausgabe 1892 auf; von 1893 an Sonnwendgasse wie heute. Die als südliches Gassenende angeführte heutige Gudrunstraße hieß damals Simmeringer Straße. Nördlich endet die Gasse beim heutigen Südtiroler Platz an der Favoritenstraße.

Die Gasse wurde über 100 Jahre lang an ihrer Ostseite im Wesentlichen von Bahngelände (siehe Südbahnhof) begleitet. Als der Südbahnhof durch den 2015 fertig gestellten Hauptbahnhof ersetzt und der Frachtenbahnhof ab 2010 abgesiedelt wurde, begann an der Ostseite der Sonnwendgasse der Bau der neuen Stadtviertel Quartier Belvedere und Sonnwendviertel. So wurde von der Kreuzung Sonnwendgasse / Landgutgasse aus die neue Alfred-Adler-Straße, die Ostbahngleise unterquerend, zur Ghegastraße vor dem Arsenal gebaut.

Vom Altbestand der Gebäude an der Sonnwendgasse ist architektonisch speziell das Umspannwerk Favoriten (Hausnummern 10 und 12) zu nennen, das 1929 bis 1931 gebaut wurde (siehe Wikipedia: Humboldtgasse). Auf Hausnummer 15 befand sich das von Hubert und Franz Gessner geplante Lagerhaus des Österreichischen Konsumvereines.

Pfarrzugehörigkeit bis 1938

Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.

Literatur

  • Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
  • Markus Kristan: Hubert Gessner. Architekt zwischen Kaiserreich und Sozialdemokratie. 1871-1943. Wien: Passagen-Verlag 2011, S. 86 ff.