Cobenzlgasse
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Daten zum Objekt
48° 15' 40.88" N, 16° 19' 57.48" E zur Karte im Wien Kulturgut
Cobenzlgasse (19, Grinzing), benannt (18. Juli 1894) nach Philipp Johann Graf Cobenzl.
Ursprünglich Sommerzeile, dann Berggasse und Bräuhausgasse. Die Cobenzlgasse führt auf den Latisberg, auf dem Cobenzl seinen feudalen Besitz hatte.
Pfarrzugehörigkeit bis 1938
Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.
- ab 1894: Pfarre Grinzing
Gebäude
- Nummer 6: Rudolfshof (malerischer Hof, schöner Brunnen)
- Nummer 9: Passauer Stiftshof, ehemals Weinlesehof des Passauer Stiftes St. Nikolaus (zwölftes Jahrhundert, eines der ältesten Gebäude Grinzings, Umgestaltung in der Zeit der Renaissance [ Arkadenhof, schmiedeeiserner Brunnen]).
- Nummer 12: erbaut "1734"; gegenüber Gedenktafel, auf der die berühmtesten Besucher Grinzings festgehalten sind.
- Nummer 15: "Altes Preßhaus" mit romantischem Garten (Renaissancegebäude, 1527)
- Nummer 17: Hauerhaus mit Holzschindeldach
- Nummer 20: "Zur Reblaus" (stimmungsvoller Hof, dekoriert mit Fassboden von 1834).
- Nummer 22: Weingut, das angeblich auf einen Klosterhof des 16. Jahrhunderts zurückgeht; über dem Torbogen "1672", daneben Gedenktafel für Robert Stolz (er komponierte hier 1938 "Ich bin in Grinzing einheimisch"; im Hof Kopie eines Biedermeierbildes von Grinzing.
- Nummer 24: "Hauermandl", seit 1740 "Hofschenke" genannt.
- Nummer 26: bemerkenswerter Torbogen, alte Holztür
- Nummer 30: Trummelhof (Gedenktafel)
- Nummer 33: Lößhof ("Lesehof"); schlossartiges Gebäude (ehemals Wirtschaftshof des Stiftes St. Pölten) in einem Park, Straßentrakt Renaissance, Gartentrakt Barock; hier wohnte der Erzieher Erzherzog Carls, Hofrat Demeter von Görög, der hier eine Rebenschule anlegte und ausländische Obstsorten züchtete; später Bürgerspital, schließlich Nadelfabrik des Großindustriellen Alexander von Schoeller.
- Nummer 42: ehemals Feilerhof (erbaut für Franz Xaver Feiler [1801-1862; siehe Feilergasse], der hier ein Kasino eröffnete, das bis 1847 in Betrieb stand); hier wohnte später der Pianist Alfred Grünfeld. Eine Gedenktafel die an Grünfelds Aufenthalt im Haus erinnerte ist nicht erhalten geblieben.
- Nummer 48: Sonnenuhr (1709)
- Nummer 71: Haus Hock
Literatur
- Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
- Helmut Kretschmer: XIX. Döbling. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1982 (Wiener Bezirkskulturführer, 19), S. 9
- Godehard Schwarz: Grinzing. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1982 (Wiener Bezirkskulturführer, 28), S. 26 ff., 47 ff.
- Hans Markl: Die Gedenktafeln Wiens. Wien: A.B.Z.-Verlag 1948, S. 210