Philipp Johann Cobenzl

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Cobenzl, Philipp Johann
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Graf
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  21226
GNDGemeindsame Normdatei 118669605
Wikidata Q685704
GeburtsdatumDatum der Geburt 28. Mai 1741
GeburtsortOrt der Geburt Laibach (Ljubljana, Slowenien)
SterbedatumSterbedatum 30. August 1810
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Staatsmann
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 19.09.2024 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde St. Marxer Friedhof
Grabstelle
  • 1., Wollzeile 36 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Großkreuz des St. Stephans-Ordens (Verleihung: 1783)
  • Orden vom Goldenen Vlies

  • Hof- und Vizekanzler (1792)

Philipp Johann Graf Cobenzl, * 28. Mai 1741 Laibach (Ljubljana, Slowenien), † 30. August 1810 Stadt 836 (1, Wollzeile 36; St. Marxer Friedhof [schöner Stelengrabstein]), Staatsmann.

Trat in den österreichischen Staatsdienst, wurde 1774 Vizepräsident der Banco-Deputation und in der Folge Präsident der Zollkommission für das gesamte Gebiet der Monarchie; in dieser Stellung entwickelte Cobenzl ein großangelegtes Reformprogramm und setzte ein neues Zollrecht durch.

Er genoß das besondere Vertrauen Josephs II., der ihn mehrfach in diplomatischer Mission einsetzte und zu dessen aufgeklärtem Vertrautenkreis er gehörte. Er schloß 1779 den Frieden von Teschen und wurde 1790 Konferenzminister.

Nach dem Rücktritt von Fürst Kaunitz (1792) wurde Cobenzl kurzfristig mit der obersten Leitung der Staatskanzlei betraut (Hof- und Vizekanzler); in der Folge wurden ihm jedoch nur noch unbedeutende Aufgaben übertragen, weshalb er sich von den Geschäften zurückzog und den Rest seines Lebens als Privatmann in Wien verbrachte.

Nach der Aufhebung des Jesuitenordens (1773) erwarb Cobenzl um 1200 Gulden die weitläufigen Besitzungen desselben am Reisenberg (Cobenzl); die Jesuiten hatten das Dorf- und Berggericht in Grinzing besessen.

Auf den Abhängen des Bergs ließ er sich ein prachtvolles Schloß erbauen (siehe Cobenzl), wobei er vor allem einem ausgedehnten Park sein besonderes Augenmerk widmete. Das Schloß wurde zum Sammelpunkt der vornehmsten Persönlichkeiten des maria-theresianischen und josephinischen Wien. Cobenzl war auch ein großer Freund und Förderer der Musik, vor allem Wolfgang Amadeus Mozarts, der selbst über die Gastfreundschaft Cobenzls berichtet.

Kurz vor seinem Tod wurde die Anlage durch die Franzosen verwüstet (1809), doch konnte Cobenzl den Wiederaufbau noch einleiten. Cobenzl hat Memoiren hinterlassen (bedeutende Quelle zur Geschichte der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts).

Literatur

  • Allgemeine Deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Commission bei der königlichen Akademie der Wissenschaften. 56 Bände. Leipzig: Duncker & Humblot 1875-1912
  • Biographisches Wörterbuch zur deutschen Geschichte. Begründet von Hellmuth Rössler und Günther Franz, bearbeitet von Karl Bosl [u.a.]. Band 1: A-H. München: A. Francke 1973
  • Alfred von Arneth: Graf Philipp Cobenzl und seine Memoiren. Wien: Gerold 1886
  • Alfred von Vivenot: Quellen zur Geschichte der deutschen Kaiserpolitik Österreichs während der französischen Revolutionskriege. 1790 - 1801. Urkunden, Staatsschriften, diplomatische und militärische Actenstücke. Band 2: Die Politik des oesterr. Vice-Staatskanzlers Grafen Philipp von Cobenzl unter Kaiser Franz II. Von der französischen Kriegserklärung und dem Rücktritt des Fürsten Kaunitz bis zur zweiten Theilung Polens. April 1792 - März 1793. Wien: Braumüller 1874
  • Döbling. Eine Heimatkunde des 19. Wiener Bezirkes in drei Bänden. Hg. von Döblinger Lehrern. Wien: Selbstverlag der Arbeitsgemeinschaft "Heimatkunde Döbling" 1922, S. 94, 292 ff.
  • Gerhardt Kapner: Freiplastik in Wien. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1970, S. 161