Breitenfelder Kirche

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8., Hernalser Gürtel - Blick auf Breitenfelder Kirche und Stadtbahnstation Josefstädter Straße 1912
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Katholische Kirche
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1898
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Andere BezeichnungAndere Bezeichnung für diesen Eintrag Pfarrkirche Breitenfeld, Pfarrkirche Franz von Assisi
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Breitenfeld
Einlagezahl
Architekt Viktor Luntz, Alexander Augustin Wielemans
Prominente Bewohner
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  6722
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Kirchen, Sakralbauten, Erzdiözese Wien, Katholische Kirchen
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 11.06.2024 durch WIEN1.lanm08trj
BildnameName des Bildes 8., Hernalser Gürtel - Blick auf Breitenfelder Kirche und Stadtbahnstation Josefstädter Straße.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll 8., Hernalser Gürtel - Blick auf Breitenfelder Kirche und Stadtbahnstation Josefstädter Straße 1912
  • 8., Uhlplatz

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48° 12' 43.68" N, 16° 20' 25.11" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Breitenfelder Kirche (8., Uhlplatz; Pfarrkirche Breitenfeld; heiliger Franz Seraphicus von Assisi).

Der geistige Anreger zum Bau der Kirche war der Grundrichter von Breitenfeld, Karl Georg Gaber, der nach dem Tod Franz' I. (2. März 1835) den Bau einer Gedächtniskirche propagierte.

Die finanzielle Grundlage legte noch im selben Jahr Kaiserinwitwe Karolina Augusta durch eine bedeutende Geldspende. Es dauerte jedoch Generationen, ehe seine Idee verwirklicht wurde, da sich sowohl das erzbischöfliche Ordinariat wie das Schottenstift gegen die Notwendigkeit einer Kirche aussprachen. Deshalb wurde 1839 ein Kirchenbauverein gegründet, zu dessen Präsident die Kaiserinwitwe Friedrich Graf Wilczek machte.

Karolina Augusta sollte den Bau, der ursprünglich nach Entwürfen von Dombaumeister Friedrich Schmidt hätte verwirklicht werden sollen, nicht mehr erleben († 9. Februar 1873). Erst im Februar 1886 kam es zu einer regulären Wettbewerbsausschreibung, aus der Alexander Wielemans und Viktor Luntz als Sieger hervorgingen (Genehmigung des Projekts durch den Kaiser am 14. Juli 1887, Grundsteinlegung in seinem Beisein durch Kardinal Gruscha am 9. Mai 1894).

Die Kirche präsentiert sich als Backsteinbau in Formen der lombardischen Frührenaissance und wurde am 18. Juni 1898 durch Weihbischof Dr. Schneider in Anwesenheit Kaiser Franz Josephs konsekriert.

Da zur Bauzeit bereits die Gürtelstraße angelegt war und die Vororte mit Wien vereinigt waren, wurde die Kirche mit ihrem Eingang zum Gürtel und nicht zur ehemaligen Vorstadt situiert, was von der Bevölkerung kritisch vermerkt wurde.

Das Relief „Heiliger Franz Seraphicus von Assisi" über dem Portal schuf Richard Kauffungen; das Bogenfeld darüber enthält ein secessionistisches Christusmosaik nach dem Karton von Alfred Roller. Das Kircheninnere ist dreischiffig; Rudolf Bacher („Geburt Christi") und Franz Xaver Zimmermann („Kreuzabnahme") sind durch Ölgemälde vertreten.

Taufbecken und Kanzel sind Werke Wielemans', die Statuen schufen Othmar Schimkowitz (Herz Jesu) und Albin Moroder (heiliger Franz, heiliger Antonius). Das Gotteshaus wurde am 22. März 1945 durch Bomben schwer beschädigt und nach 1947 durch Hans Petermair im Rohbau wiederhergestellt; der endgültige Ausbau erfolgte bis 1958. Die Entwürfe für die neuen Fenster-Grisaillemalereien stammen von Franz Deed.

Der Pfarrhof steht auf einem Areal, das seinerzeit als Verpflegungsmagazin des Ärars Verwendung gefunden hatte; ab 1810 befanden sich hier die Heumagazine der Josefstädter Reiterkaserne. Seit 1989 werden laufend Renovierungsarbeiten an der Kirche durchgeführt.

Quellen

Literatur

  • Das Vaterland, 14.9.1881, S. 5
  • Lorenz Mikoletzky: Die Pfarrkirche Franz von Assisi. 1976
  • Wolfgang J. Bandion: Steinerne Zeugen des Glaubens. Die Heiligen Stätten der Stadt Wien. Wien: Herold 1989, S. 180 ff.
  • Alfred Missong: Heiliges Wien. Ein Führer durch Wiens Kirchen und Kapellen. Wien: Wiener Dom-Verlag ³1970, S. 157
  • Alfred Schnerich: Wiens Kirchen und Kapellen in kunst- und kulturgeschichtlicher Darstellung. Zürich / Wien: Amalthea 1921 (Amalthea-Bücherei, 24), S. 174 ff.
  • Alexander Wielemans: Über den Bau der Pfarrkirche von Breitenfeld in Wien. In: Zeitschrift des Österreichischen Ingenieur-und Architekten-Vereins 16 (1896)
  • Renate Wagner-Rieger: Wiens Architektur im 19. Jahrhundert. Wien: Österreichischer Bundesverlag 1970, Reg.
  • Hans Rotter: Die Josefstadt. Geschichte des 8. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Selbstverlag 1918, S. 183 f.
  • Felix Czeike: VIII. Josefstadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 8), S. 68 f.
  • Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matriken-Führer und Familienforscher. Wien: Verlag d. Österr. Inst. für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde [1929], S. 85 (Sprengel), 251 (Matrikenbestand)
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 248 f.