Pötzleinsdorfer Friedhof
Pötzleinsdorfer Friedhof (18., Starkfriedgasse 67). 1784 ersuchte die Gemeinde Pötzleinsdorf die Niederösterreichische Regierung um Genehmigung des Ankaufs eines Grundstücks zur Errichtung eines Friedhofs. Als die Regierung wegen der geringen Bevölkerungszahl vorschlug, die Toten in Währing zu bestatten, erhob die Gemeinde aus verschiedenen Gründen (Entfernung, schwierige Wegeverhältnisse, Zeitaufwand) Einspruch, dem 1785 stattgegeben wurde. Als 1823 Johann Heinrich Freiherr von Geymüller die Errichtung einer Familiengruft genehmigt wurde, stellte er als Gegenleistung Grundstücke zur Vergrößerung des Friedhofs zur Verfügung. Nochmalige Erweiterungen fanden 1865 sowie (nach der Eingemeindung) 1905 (Bau eines Leichenhauses 1906) und 1918 statt (1919 Aufstellung eines schmiedeeisernen Gedenkkreuzes für die im Krieg gefallenen Pötzleinsdorfer). Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte der Pötzleinsdorfer Friedhof zu den sogenannten Sperrfriedhöfen, doch wurde die Sperre am 26. September 1980 (nach einer Volksbefragung) vom Gemeinderat aufgehoben. 1982/1983 errichtete Erich Boltenstern eine neue Aufbahrungshalle.
Quellen
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Friedhofsbücher und Sterbeverzeichnisse, 1804 - Pötzleinsdorf, Totenprotokoll
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Friedhofsbücher und Sterbeverzeichnisse, 1806 - Magistratisches Bezirksamt 18: Pötzleinsdorfer und Neustifter Friedhof
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Friedhofsbücher und Sterbeverzeichnisse, 1807 - Magistratisches Bezirksamt 18: Gersthofer, Pötzleinsdorfer und Neustifter Friedhof
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Pläne der Plan- und Schriftenkammer, P3/5: 116248 - 18., Starkfriedgasse 67: Pötzleinsdorfer Friedhof | 1907
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Pläne der Plan- und Schriftenkammer, P3/5: 119176 - Pötzleinsdorfer Friedhof | 1907
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Pläne aus dem Bestand M.Abt. 213a, P1 - Wiener Friedhöfe: 12019 - 18., Friedhof Pötzleinsdorf
Literatur
- Franz Knispel: Zur Geschichte der Friedhöfe in Wien. Wien: Wiener Stadtwerke - Städtische Bestattung 1992, Band 1, S. 218 ff.