Aloys von und zu Liechtenstein

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Aloys von und zu Liechtenstein
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Liechtenstein, Aloys von und zu
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Liechtenstein, Alois von und zu
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Prinz
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  15836
GNDGemeindsame Normdatei 120125838
Wikidata Q85538
GeburtsdatumDatum der Geburt 18. November 1846
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 25. März 1920
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Politiker
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen) Christlichsoziale Partei, Zentrumsklub
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Liechtenstein (Familie)
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 17.09.2024 durch WIEN1.lanm09ua2
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 32 A, Nummer 54
GrabwidmungGrabwidmung als Ehrengrab, historisches oder ehrenhalber gewidmetes Grab  Ehrengrab
BildnameName des Bildes Aloysvonundzuliechtenstein.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Aloys von und zu Liechtenstein
  • 2., Valeriestraße (Böcklinstraße) 39 (Sterbeadresse)
  • 7., Döblergasse 6 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Ehrenbürger der Stadt Wien (Verleihung: 23. Jänner 1906)


Liechtenstein Aloys Prinz von und zu, * 18. November 1846 Wien, † 25. März 1920 Wien, Politiker.

Biografie

Schlug nach dem Jusstudium 1868 die militärische Laufbahn ein, wechselte jedoch 1869 bis 1873 in den diplomatischen Dienst (München 1870, London 1871, Berlin 1872). Ab 1875 trat er (mit Karl Freiherr von Vogelsang) als Programmatiker der katholischen Volksbewegung in den Vordergrund und setzte sich 1880 auf dem deutsch-konservativen Parteitag in Linz für einen Zusammenschluss der Rechtsparteien im Reichsrat ein („Eiserner Ring"; Liechtenstein war 1879-1889 [Steiermark] und 1891 bis 1911 [Wien] Reichsratsabgeordneter). 1881 gründete er mit seinem Bruder Alfred den „Liechtensteinklub" (ein christlich orientierter Zentrumsklub). Wohl lehnte er ein Zusammengehen mit den Sozialdemokraten ab (das von diesen ab 1879 angestrebt wurde), doch hielt er Kontakte aufrecht; dies führte zu Kampagnen der Liberalen gegen ihn, die 1883 ihren Höhepunkt erreichten („Roter Prinz").

Er unterstützte Gesetze zugunsten des Arbeiterstands, suchte 1888 Verbindung zu Karl Lueger und den antisemitischen „Vereinigten Christen" und war einer der Mitbegründer der Christlichsozialen Partei, für die er 1891 im Vorortwahlkreis Ottakring-Hernals neuerlich mit Erfolg für den Reichsrat kandidierte. Gemeinsam mit Karl Lueger und Albert Geßmann gelang es ihm, die liberale Dominanz in der Stadtverwaltung zu brechen. 1896 bis 1914 war Liechtenstein auch Mitglied des Niederösterreichischen Landtags (1906-1918 Landmarschall) und 1912 bis 1918 Mitglied des Herrenhauses. Nach Luegers Tod (1910) übernahm er die Leitung der Partei, verlor jedoch bei den Wahlen 1911 sein Wiener Mandat. 1918 schied er aus der Politik aus. Liechtenstein gehörte zu den Hauptförderern der Vereinigung der christlichen Parteien Österreichs.

Er besaß (ab 1890) das Haus 7., Döblergasse 6. Ehrenbürger der Stadt Wien (23. Jänner 1906).

Literatur

  • Hanns Jäger-Sunstenau: Die Ehrenbürger und Bürger ehrenhalber der Stadt Wien. Wien: Deuticke 1992 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 23), S. 66
  • Biographisches Wörterbuch zur deutschen Geschichte. Begründet von Hellmuth Rössler und Günther Franz, bearbeitet von Karl Bosl [u.a.]. München: A. Francke 1973-1975
  • Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 104
  • Neue österreichische Biographie. 1815 – 1918. Band 14. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1960
  • Neue deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Band 2. Berlin: Duncker & Humblot 1955
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd. (Werk- und Literaturverzeichnis)
  • Hans Rotter: Neubau. Ein Heimatbuch des 7. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Deutscher Verlag für Jugend und Volk 1925, S. 44 f.