Ansichten
Im Unterschied zu einer Vogelschau zeigt eine Ansicht das abgebildete Objekt nicht von einem erhöhten Punkt aus, sondern aus horizontaler Ebene. Erste Ansichten entstanden bereits im späten Mittelalter. So werden einzelne Gebäude Wiens bereits im späten 14. Jahrhundert (Ansicht des Collegium Ducale (1384)) und im 15. Jahrhundert dargestellt. Mittelalterliche Ansichten von Wien sind vor allem auf Altarbildern erhalten (Meister des Schottenaltars, Babenbergerstammbaum). Eine der ersten profanen Stadtansichten Wiens findet sich in der Schedelschen Weltchronik von 1493. Vor allem in der Frühen Neuzeit dienten Ansichten von Städten zur repräsentativen Selbstdarstellung.
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Kartographische Einordnung
Ansichten sind zentralperspektivische Darstellungen auf vertikaler Fläche. In den geometrischen Grundlagen entspricht eine Ansicht einem Foto mit Horizontalrichtung. Im Unterschied zu Vogelschauen ist der Aufnahmepunkt einer Ansicht im Regelfall auf gleicher Höhe mit dem dargestellten Objekt und nicht erhöht.
Bei Panoramen ist die zugrunde liegende Geometrie eine horizontale Abbildung auf einen vertikalen Zylindermantel, wobei die gemessenen Winkel in einem frei wählbaren Bogenlängenmaß aufgetragen werden (1° =1 mm ergibt eine Streifenlänge von 36 cm für den Rundblick). Für die Vertikalwinkel kann das gleiche Maß benutzt werden, anderenfalls entsteht eine Überhöhung des Reliefs. Ein Kreisringpanorama entsteht, wenn ein Rundblick in Form einer Kreisscheibe oder eines Kreisringes konstruiert und gezeichnet wird.
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Literatur
Günther Hake, Dietmar Grünreich, Liqiu Meng, Kartographie. Visualisierung raum-zeitlicher Informationen. (Berlin, New York, 2003)