Anton Marxer
Marxer (Franz) Anton von, * 1703 Tisis bei Feldkirch, Vorarlberg., † 25. Mai 1775 Stadt 923 (Alter Dompropsthof; 1, Singerstraße 22, Franziskanerplatz 2), Domherr, Weihbischof.
Studierte Theologie (Dr. theol. 1732), wurde 1738 Domherr zu St. Stephan, 1749 Generalvikar und Weihbischof sowie 1753 Dompropst; Marxer war auch Pfarrer von Kaiserebersdorf (11) und Kirnberg an der Mank (Bezirk Melk, Niederösterreich). Auf seine Initiative errichtete der Fabrikant Johann Michael Kienmayer 1742 neben seiner Fabrik das erste Wiener Waisenhaus (3, Rennweg). 1745 schenkte ihm Maria Theresia das Kaiserebersdorfer Schloss, das Marxer zu einem Armen- und Waisenhaus umbaute. 1754 kaufte Marxer von einem Nachkommen des Wiener Bürgermeisters Jakob Daniel Tepser die Herrschaft Gutenbrunn (Bezirk St. Pölten, Niederösterreich) und das zugehörige Schloss Heiligenkreuz, das er 1754-1757 umbauen und die Kirche 1755-1758 neu erbauen ließ; hier gründete Marxer ein Alumnat für Priester-Kandidaten aus Niederösterreich, Teil der Diözese Passau (im Schloss ist seit 1964 das Niederösterreichische Barockmuseum eingerichtet).
Literatur
- Hermann Zschokke: Geschichte des Metropolitan-Capitels zum Heiligen Stephan in Wien. Wien: Konegen 1895, S. 550
- Niederösterreichisches Barockmuseum Schloss Heiligenkreuz-Gutenbrunn: Niederösterreichisches Landesmuseums. Wien: Kulturreferat des Amtes der Niederösterreichischen Landesregierung [ca. 1961] (Katalog des Niederösterreichischen Landesmuseums, Neue Folge 16)
- Hans Havelka: Simmering. Geschichte des 11. Wiener Gemeindebezirkes und seiner alten Orte. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Heimatkunde, 11), S. 55 f.