Johann Michael Kienmayer

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Kienmayer, Johann Michael
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Kienmayr, Johann Michael
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel von
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  70359
GNDGemeindsame Normdatei
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 1694
GeburtsortOrt der Geburt Jagenbach
SterbedatumSterbedatum 21. August 1782
SterbeortSterbeort Breitensee
BerufBeruf Handelsmann, Stadthauptmann, Hausbesitzer
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Kienmayergasse, Frühe Neuzeit, Waisenhaus (3)
RessourceUrsprüngliche Ressource 
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Letzte Änderung am 23.08.2024 durch WIEN1.lanm08uns
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Penzinger Pfarrfriedhof
Grabstelle

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Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Johann Michael Kienmayer (auch Kienmayr; Taufe 10. September 1695 Jagenbach, Niederösterreich, unter dem Namen "Michl" Pfarre Rieggers, † 21. August 1782 Breitensee), bürgerlicher Handelsmann, Besitzer einer Baumwollspinnerei auf dem Rennweg sowie Besitzer der Herrschaft Breitensee (1740-1742), Gründer des Waisenhauses am Rennweg (1743), Gattin (1724) Anna Maria, Tochter des bürgerlichen Schlossermeisters Johann Zierkibel.

Biografie

Johann Michael Kienmayer wurde am 10. September 1694 in Jagenbach, Niederösterreich (Pfarre Rieggers; seit 1970 Katastralgemeinde von Zwettl) als Sohn von Casper Kienmayr und seiner Ehefrau Maria, geborene Kolm, beide aus Jagenbach (Eheschließung Pfarre Rieggers 18. Mai 1693) getauft. Am 30. April 1724 heiratete er in der Pfarre Unsere Liebe Frau zu den Schotten die aus Wien gebürtige Anna Maria Zierkibel ("Zierkiblin"; Eltern Johann Zierkibel, bürgerlicher Schlossermeister in Wien, und seine Ehefrau Anna Maria). Zu diesem Zeitpunkt wohnte er auf dem "Petersfreydhoff" im "Mäzischen Hauß".

Seit 1723 gehörte er in der Schreibung "Kyenmayr" laut dem "Neuer Calender des Burgerl. Handel-Standes in Wien" aus dem Jahr 1752 zu "Deren incorporierten Burgerlichen Herren Handels-Leute" und finden sich 1752 im entsprechenden Adressverzeichnis mit der Adresse "zum rothen Ungar auf dem Kohlmarkt".

1742 kaufte Kienmayer neben seiner Baumwollspinnerei auf dem Rennweg auf Ersuchen des Domherrn Anton Marxer ein Haus und stiftete es als Waisenhaus für ursprünglich 20 verwaiste Mädchen. Wenig später wurden auch Waisenknaben aufgenommen, wobei man bei der Aufnahme Kinder von Handwerkern und Bürgern gegenüber Kindern aus ärmeren Schichten vorzog. 1761 wurde der Kienmayer'sche Besitz von Maria Theresia angekauft und wenig später mit der Chaosschen Stiftung vereinigt. 1857 wurde das Waisenhaus und die Waisenhausstiftung von der Kongregation der Brüder der christlichen Schulen übernommen, die es reformierten und als Waisenhaus für Knaben führten. Wegen Raummangels wurden die Knaben ab 1. März 1913 in ein neu errichtetes Gebäude in Speising (13., Speisinger Straße 109, "Rosenhügel") transferiert, das im Eigentum der niederösterreichischen Regierung stand.

Am 4. Jänner 1754 erhielt Kienmayer, der auch Stadthauptmann war, in Anerkennung "seines bei der Belagerungsgefahr Wiens an den Tag gelegten Eifers und Patriotismus [...] den einfachen Adel" (Wurzbach).

Zwischen 1761 und 1765 scheint Kienmayr im "Neuer Calender des Burgerl. Handel-Standes in Wien" unter den Personen auf, "die sich von den Handlung gänzlich hindan gelassen haben" als "von Kienmayr Johann Michael logiert auf dem Kohlmarkt im Albrechtsburgische[n] Haus" (1889-1893 abgerissen bei der Neugestaltung des Michaelerplatzes). 1765 und 1771 scheint im gleichen Kalender "Anton Ludwig von Kyenmayr des Kais. Kön. Mercantil= und N. Oe. Wechsel=gerichts=assessor, logiert im neuen Michaeler=haus" auf, der 1748 eingetreten ist.

Zwischen 1763 und 1767 scheint Johann Michael von Kienmayer als Superintendent der Kirche St. Peter gemeinsam mit dem Propst zu Dürnstein, Dominik Ruemer (Propst 1751–1787), im Zusammenhang mit dem Verkauf des "Schweitzhartischen (Schweighartischen) Hauses" (Bauernmarkt 1/Freisingergasse 4) an Maria Anna Salvatori auf.

Johann Michael von Kienmayer, Hausinhaber in Breitensee, starb im Alter von 88 Jahren am 21. August 1782 in Breitensee und wurde auf dem alten Pfarrfriedhof Penzing bestattet.

Nach Johann Michael Kienmayer ist die Kienmayergasse im 14. Bezirk benannt.

Nachkommen

Einer seiner Söhne, Michael Franz (* 1725 Wien, † 30. Mai 1802), trat in österreichische Staatsdienste ein, war 1745 im Gefolge der Kaiserwahl Franz I. Stephans in Frankfurt, wurde 1749 Sekretär bei der niederösterreichischen Regierung, 1753 wirklicher Regierungsrat und kam 1763 als Hofrat zum kaiserlichen Obersthofmarschallamt. Am 1. Mai 1754 heiratete er Baroness Maria Anna von Echeveria. 1771 erhielt er für seine Verdienste das Ritterkreuz des St.-Stephan-Ordens und mit Diplom vom 30. September 1775 wurde er in den Freiherrenstand erhoben.

Sein Enkel Michael Freiherr von Kienmayer (* 17. Jänner 1755 Wien, † 28. Oktober 1828), Sohn von Michael Franz Freiherr von Kienmayer, erlangte als General der Kavallerie und Commandeur des Maria-Theresien-Ordens Bedeutung.

Quellen

Literatur