Arbeiter-Abstinentenbund

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Daten zur Organisation
Art der OrganisationArt der Organisation Verein
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1905
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Benannt nach
Prominente Personen
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  26285
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
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RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 13.04.2021 durch DYN.krabina
  • 15., Hackengasse 13

Frühere Adressierung
  • Verein der Abstinenten (1899, bis: 1905)
  • Österreichische Aktion für 0,0 Promille (1974)

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48° 11' 50.64" N, 16° 19' 57.25" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Arbeiter-Abstinentenbund. Das Wohnungselend trieb die Arbeiter in die Wirtshäuser und Branntweinschenken. Der Alkoholismus entwickelte sich zu einer Volksseuche, der die Sozialdemokratie entgegenzutreten gewillt war. 1899 wurde der "Verein der Abstinenten" gegründet (als dessen Organ ab 1. Jänner 1902 die Zeitschrift "Der Abstinent" erschien), 1901 folgten die ersten Arbeiter-Abstinentenvereine in Wien und Graz; 1902 entstand in Wien auch ein bürgerlicher Verein abstinenter Frauen. Der Gesamtparteitag 1901 nahm eine Resolution an, die den Alkoholismus eindämmen sollte. Am 19. Jänner 1905 wurde im Arbeiterheim Favoriten von Anton Hölzl (Anton-Hölzl-Hof) mit den Ärzten Dr. Richard Fröhlich und Dr. Richard Wlassak (Wlassakstraße) der "Arbeiter-Abstinentenbund in Österreich" gegründet, in dem die Arbeiter-Abstinentenvereine aufgingen (ab 1. Jänner 1906 Zeitschrift "Der Abstinent" als Bundesorgan).

Der Arbeiter-Abstinentenbund erlangte als Instrument im Kampf gegen den vor dem Ersten Weltkrieg extremen Alkoholismus unter der Arbeiterschaft für die Sozialdemokratie große Bedeutung. Schuhmeier und Reumann wurden heftig angegriffen, weil sie im Gemeinderat für billiges Bier eintraten. 1907 schlossen sich die Gewerkschafter dem Kampf gegen die Auswirkungen des Alkoholismus an, beschränkten sich allerdings in ihren Zielen auf Aufklärung und Erschütterung der Trinkgewohnheiten. Hölzl war bis 1934 (Verbot des Arbeiter-Abstinentenbunds) Obmann (Sekretariat 7, Seidengasse 15).

Die Bewegung spielte zwar in der Ersten Republik eine beträchtliche Rolle, doch beschränkte sie sich auf Wien und einige andere größere Städte. Gemeinsam mit Dr. Anton Rot leitete Hölzl nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs die Vorarbeiten für die Wiederbegründung des Bundes († 1946); diese erfolgte 1946 durch den späteren langjährigen Obmann Landtagspräsident Dr. Johann Neubauer sowie Leo Deutsch und Dr. Rot (Obmann 1965-1968; † 1968). Zunächst 15, Benedikt-Schellinger-Gasse 21 untergebracht, zog der Arbeiter-Abstinentenbund 1948 in das Lokal der Sozialistischen Partei in Fünfhaus (15, Hackengasse 13). Seit 1974 firmiert der Arbeiter-Abstinentenbund unter der Bezeichnung "Österreichische Aktion für 0,0 Promille", beschäftigt sich aber auch mit Suchtproblemen.

Literatur

  • Kurt Stimmer [Hg.]: Die Arbeiter von Wien. Ein sozialdemokratischer Stadtführer. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1988, S. 209, 284 f.