Rudolfine Fleischner

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Rudoline Fleischner, Pressebild aus dem "Interessanten Blatt", 01.10.1923
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Fleischner, Rudolfine
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  60588
GNDGemeindsame Normdatei 1302642715
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 20. Oktober 1873
GeburtsortOrt der Geburt Ostrau (Mähren) 1028844980
SterbedatumSterbedatum 17. September 1923
SterbeortSterbeort Wien 4066009-6
BerufBeruf Erzieherin, Privatlehrerin, Kommunalpolitikerin
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen) Sozialdemokratische Arbeiterpartei (SDAP)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage, POLAR
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 23.10.2024 durch DYN.biancaburger
BestattungsdatumDatum der Bestattung  22. September 1923
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle
BildnameName des Bildes Rudolfine Fleischner.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Rudoline Fleischner, Pressebild aus dem "Interessanten Blatt", 01.10.1923
  • 9., Marktgasse 56 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Rudolfine Fleischner, * 20. Oktober 1873 Ostrau (Mähren), † 17. September 1923 Wien, Erzieherin, Privatlehrerin, Kommunalpolitikerin.

Biografie

Rudolfine Fleischner wuchs in Mähren in der kinderreichen Familie eines Landlehrers auf. Sie besuchte eine Volksschule und musste anschließend schon früh für sich selbst sorgen. Als Dreizehnjährige kam sie nach Wien und schlug sich als Haushaltshilfe und Kindermädchen durch. Neben der Arbeit bildete sie sich – unterstützt von einer älteren Schwester – zur Erzieherin aus und arbeitete in der Folge in gutsituierten Haushalten als Erzieherin und Privatlehrerin. Ab den 1890er Jahren war sie in der Heimarbeiterinnenbewegung aktiv und gehörte zu den Begründerinnen des Vereins der Heimarbeiterinnen. 1901 heiratete sie einen Parteikollegen, die Ehe blieb kinderlos.

Ihr politisches Engagement entfaltete sie vor allem in ihrem Heimatbezirk Alsergrund und dort primär im proletarisch geprägten Lichtental, wo sie auch selbst wohnte. Rudolfine Fleischner gehörte zu den Gründerinnen der Frauenorganisation Alsergrund und fungierte ab 1915 als deren Obfrau. Ebenso war sie an der Gründung der lokalen Ortsgruppe der Kinderfreunde, wo sie auch als Betreuerin tätig war, und der Ortsgruppe des Arbeiter-Abstinentenbundes beteiligt.

Sie kandidierte für die Sozialdemokratische Arbeiterpartei im 9. Bezirk und war von 1919 bis 1920 Mitglied des Gemeinderates der Stadt Wien, von 1920 bis zu ihrem frühen Tod 1923 Abgeordnete zum Wiener Landtag und Mitglied des Gemeinderates der Stadt Wien. Sie zählte zu den ersten weiblichen Gemeinderatsmitgliedern und wirkte vor allem im Gemeinderatsausschuss für Wohlfahrtswesen und Jugendfürsorge mit. Rudolfine Fleischner setzte sich tatkräftig für die Gleichberechtigung und die Verbesserung der Lebensumstände von Frauen ein. Sie nahm an zahlreichen Frauenkonferenzen teil und betonte oftmals, wie wichtig die politische Bildung der Arbeiterinnen sei. Regelmäßig publizierte sie zu ihren Themenschwerpunkten, beispielsweise in der "Arbeiterinnen-Zeitung" oder in "Die Wählerin. Sozialdemokratisches Frauen-Wochenblatt."

Der Leichnam von Rudolfine Fleischner wurden am 22. September 1923 im Krematorium eingeäschert. An der Bahre sprachen unter anderem Bürgermeister Jakob Reumann, die Bundesrätin Marie Bock sowie die Bezirksrätin und spätere Gemeinderätin Marie Anders. Mit der Art ihrer Bestattung setzte Rudolfine Fleischner einen letzten, höchst politischen Akt: Die Feuerbestattung war in Wien zu diesem Zeitpunkt ein politischer Zankapfel zwischen Sozialdemokraten und Christlichsozialen und erst seit Kurzem möglich.

Quellen

Literatur

  • Ilse Korotin [Hg.]: biografiA. Lexikon österreichischer Frauen. Band 1. Wien / Köln / Weimar: Böhlau 2016, S. 850 f.
  • Wolfgang Solt: Biographien der Gemeinderäte, Abgeordneten und Bezirksvorsteher 1918–2003. Wien [2003]


Rudolfine Fleischner im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.

Weblinks