Die Flamme

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Daten zur Organisation
Art der OrganisationArt der Organisation Verein
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1904
Datum bisDatum (oder Jahr) bis 1942
Benannt nach
Prominente Personen
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  20304
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Friedhöfe, Friedhof, Bestattungswesen, Feuerbestattung, Krematorium, Feuerhalle Simmering
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 19.10.2023 durch WIEN1.lanm09fri

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  • Ostmarksche Feuerbestattung - Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit (1938, bis: 1942)
  • Wiener Verein. Lebens- und Bestattungsversicherung auf Gegenseitigkeit (1942, bis: 1991)
  • Wiener Verein – Bestattungs- und Versicherungsservicegesellschaft m.b.H. (1991)

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Der Feuerbestattungsverein „Die Flamme“ wurde 1904 gegründet und 1942 in „Wiener Verein. Lebens- und Bestattungsversicherung auf Gegenseitigkeit" umbenannt. 1991 wurde der „Wiener Verein – Bestattungs- und Versicherungsservicegesellschaft m.b.H.“ neu begründet.

Die Feuerbestattung

Die Feuerbestattung, die in vorchristlichen Kulturen vielfach anzutreffen ist, wurde anlässlich der Eröffnung des Zentralfriedhofs von Anhängern der Hygienebewegung neuerlich ins Gespräch gebracht; sie forderten den Bau einer Einäscherungsanlage, damit die „facultative Verbrennung der Leichen ermöglicht werde". Damit begann ein Parteienkampf, der erst durch die sozialdemokratische Gemeindeverwaltung nach dem Ersten Weltkrieg gelöst wurde. Bürgerlich-liberale Personen, die 1885 den Verein „Die Urne" gründeten, fanden bald Unterstützung bei kleinen Vereinen der Arbeiterschaft. Im Prinzip handelte es sich um eine fundamentale, vorwiegend gegen die christlichsoziale Weltanschauung gerichtete Bewegung, in deren propagandistischem Zentrum die Ökonomisierung des Todes stand (unproduktive Kosten der Erdbestattung, Verbrauch kostbaren städtischen Bodens, Berufung auf die Dogmen der öffentlichen Gesundheitslehre).

Gründung des Vereins „Die Flamme“

Auf der Weltausstellung 1873 stellte Friedrich Siemens bereits einen Einäscherungsofen vor. 1904 wurde der Arbeiterzweigverein des Vereins der Freunde der Feuerbestattung „Die Flamme" gegründet, 1911 folgte die Gründung einer gleichnamigen freien Organisation.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde unter Bürgermeister Jakob Reumann 1922 das Krematorium errichtet, dessen Inbetriebnahme einen Tag vor der Eröffnung durch eine Weisung des christlichsozialen Sozialministers Richard Schmitz unterbunden werden sollte. Reumann eröffnete die Feuerhalle Simmering dennoch, weil er den Minister für unzuständig hielt. Der vom Minister angerufene Verfassungsgerichtshof entschied jedoch, Reumann habe sich in einem entschuldbaren Rechtsirrtum befunden.[1]; das Krematorium blieb in Betrieb.

Zusammenschluss der Flamme mit dem Wiener Verein

Ab 1925 erfolgte die Durchrechnung der Mitgliedsbeiträge nach versicherungsmathematischen Grundsätzen. 1930 besaß der Verein 145.000 Mitglieder. 1934 wurde er aufgelöst und durch den Leichenkostenverein „Vorsorge" ersetzt (3., Ungargasse 41). Dieser wurde 1938 aufgelöst und durch die „Ostmarksche Feuerbestattung - Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit" ersetzt, in den auch kleinere „Leichenvereine" eingegliedert wurden. 1942 erfolgte die Namensänderung auf „Wiener Verein. Lebens- und Bestattungsversicherung auf Gegenseitigkeit", der mit der Wiener Städtischen Versicherung zusammenarbeitete. Dabei nahm er zehn noch bestehende Einäscherungs- und Leichenbestattungsvereine auf, von denen es seit dem 19. Jahrhundert hunderte in ganz Österreich gab. Die Mitglieder hatte damit erstmals einen Rechtsanspruch auf die versicherten Leistungen, bis dahin wurden Leistungen nur nach Maßgabe vorhandener Mittel gewährt.[2]. Der Verein hatte 1986 circa 475.000 Mitglieder. Im Jahr 1991 kam es schließlich zur Fusion mit der „Wiener Städtischen Allgemeinen Versicherung Aktiengesellschaft“ und zur Gründung der „Wiener Verein – Bestattungs- und Versicherungsservicegesellschaft m.b.H.“

Die konfessionellen Bedenken gegen die Feuerbestattung wurden erst in den 1960er Jahren gemildert; seit 1966 ist die Feuerbestattung der Erdbestattung gleichgestellt.

Quellen

Literatur

  • Paulus Eber: Der Streit um die Feuerbestattung zwischen Katholischer Kirche und Sozialdemokratie – eine Studie zum Kulturkampf in der 1. Republik. Universität Wien, Diplomarbeit, Wien 1989
  • Peter Ulrich Lehner; Der Konzern der Wiener Städtischen – ein Wegbereiter des österreichischen Versicherungswesens. In: Wolfgang Rohrbach: Versicherungsgeschichte Österreichs. Band III: Das Zeitalter des modernen Versicherungswesens, Wien: A.Holzhausens Nfg. 1988, S. 1069-1070
  • Sylvia Mattl-Wurm: Bilder vom Tod. 30. Oktober 1992 - 10. Jänner 1993. Wien: Eigenverlag der Museen der Stadt Wien 1992 (Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 168), S. 63 f.
  • Sammlung der Erkenntnisse des Verfassungsgerichtshofes. Neue Folge. 3. Heft, Jahr 1923, Wien: Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei 1924

Weblinks

Einzelnachweise