Marie Bock

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Bock, Marie
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Bock, Maria; Bock, Maria Ernestine
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  13216
GNDGemeindsame Normdatei 126213534
Wikidata Q1897265
GeburtsdatumDatum der Geburt 10. Juli 1881
GeburtsortOrt der Geburt Leipzig
SterbedatumSterbedatum 6. Juni 1959
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Politikerin
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen) Sozialdemokratische Arbeiterpartei (SDAP)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage, POLAR
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Letzte Änderung am 19.09.2024 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle
  • 10., Kundratstraße 3 (Sterbeadresse)
  • 15., Pilgerimgasse 22 (Wohnadresse)
  • 6., Morizgasse 3 (Wohnadresse)
  • 4., Schelleingasse 53 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Abgeordnete zum Niederösterreichischen Landtag (20.05.1919 bis 17.02.1921)
  • Mitglied des Bundesrates (01.12.1920 bis 13.11.1923)
  • Mitglied des Bundesrates (24.05.1932 bis 17.02.1934)
  • Vorsitzende des Gemeinderates der Stadt Wien (13.11.1923 bis 23.05.1932)
  • Mitglied des Gemeinderates der Stadt Wien (22.05.1919 bis 10.11.1920)
  • Abgeordnete zum Wiener Landtag und Mitglied des Gemeinderates der Stadt Wien (10.11.1920 bis 24.05.1932)
  • Vorsitzende des Frauenkomitees der SDAP Wien
  • Leiterin der Frauenorganisation in Simmering der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei
  • Mitglied im niederösterreichische Frauenlandeskomitee der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei
  • Leiterin des Wiener Frauenrechtkomitees und Mitglied im Frauenzentralkomitee der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei

Marie Bock, * 10. Juli 1881 Leipzig, † 6. Juni 1959 Wien, Politikerin.

Biografie

Marie Bock war die Tochter eines in einer Turmuhrenfabrik tätigen Drehers und wurde bereits in ihrem Elternhaus politisch sozialisiert. Gemeinsam mit einer um zwei Jahre jüngeren Schwester wuchs sie in Leipzig auf und besuchte eine Volks- und Bürgerschule. Schon früh wurde sie selbst in der Arbeiterbewegung aktiv und trug Flugblätter aus. Über die berufliche Tätigkeit ihres Ehemannes Robert Bock kam sie circa 30-jährig nach Wien und schloss sich der sozialistischen Frauenorganisation an. Ihr Ehemann Robert starb gegen Ende des Ersten Weltkriegs, der gemeinsame Sohn Reinhart fiel im Zweiten Weltkrieg.

Marie Bock wurde rasch zur Leiterin der Frauenorganisation in Simmering und in das niederösterreichische Frauenlandeskomitee der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei gewählt. In dieser Funktion sprach sie als Referentin bei zahlreichen Veranstaltungen. Ab 1913 war sie an allen Parteitagen der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei anwesend, meldete sich allerdings nie zu Wort. Außerdem nahm sie an allen Frauenkonferenzen, die vor den Parteitagen stattfanden, teil. Sie war Leiterin des Wiener Frauenrechtkomitees und Mitglied im Frauenzentralkomitee der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei. Zudem wirkte sie als Sekretärin des Reichsvereins der Kinderfreunde und Vorsitzende des Wohltätigkeitsvereins Societas. Ihre Arbeitsschwerpunkte lagen primär im Bereich der Fürsorge. Außerdem setzte sie sich für den straffreien Schwangerschaftsabbruch ein und gehörte zu jenen, die Ende der 1920er Jahre vor der Erstarkung antidemokratischer Strömungen warnten. Marie Bock publizierte unter anderem in "Die Unzufriedene" und in der "Arbeiterinnen-Zeitung".

Im Mai 1919 wurde Marie Bock für das Viertel unter dem Manhartsberg in den Niederösterreichischen Landtag gewählt. Nach der Trennung von Wien und Niederösterreich legte sie dieses Mandat zurück. Ebenfalls im Mai 1919 erlangte sie ein Mandat für den Wiener Gemeinderat, dem sie von 22. Mai 1919 bis 20. Mai 1927 als Abgeordnete für den damaligen 14. Bezirk Rudolfsheim angehörte. In der darauffolgenden Wahlperiode von 20. Mai 1927 bis 24. Mai 1932 zog sie als Mandatarin für den 10. Bezirk in den Gemeinderat ein. Marie Bock zählte zu den ersten weiblichen Gemeinderatsmitgliedern und arbeitete im Gemeinderatsausschuss für Wohlfahrtseinrichtungen, Jugendfürsorge und Gesundheitswesen mit. Von 13. November 1923 bis 23. Mai 1932 fungierte sie als Vorsitzende des Gemeinderats. Zudem gehörte Marie Bock von 1. Dezember 1920 bis 13. November 1923 sowie von 24. Mai 1932 bis 17. Februar 1934 dem Bundesrat als Abgeordnete an.

Werk

  • Marie Bock: Die Fürsorge in Wien. Wien: Verlag der Organisation Wien der Sozialdemokratischen Partei 1929

Quellen

Literatur

  • Ilse Korotin [Hg.]: biografiA. Lexikon österreichischer Frauen. Band 1. Wien / Köln / Weimar: Böhlau 2016, S. 357
  • Wolfgang Solt: Biographien der Gemeinderäte, Abgeordneten und Bezirksvorsteher 1918–2003. Wien [2003]
  • Gabriella Hauch: Vom Frauenstandpunkt aus. Frauen im Parlament 1919–1933. Wien: Verlag für Gesellschaftskritik 1995, S. 244 f.
  • Wolfgang Solt: Mitglieder des Gemeinderates der Stadt Wien (Wiener Landtages) und des Stadtsenates der Stadt Wien (der Wiener Landesregierung) 1918–1934. Wien: 1995
  • Die Frau im Korsett. Wiener Frauenalltag zwischen Klischee und Wirklichkeit 1848–1920. Hermesvilla, Lainzer Tiergarten, 14. April 1984–10. Februar 1985. Wien: Eigenverlag der Museen der Stadt Wien 1984 (Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 88), S. 213
  • Wienbibliothek Digital: Oswald Knauer: Der Wiener Gemeinderat 1861–1962. In: Handbuch der Stadt Wien. Band 77. Wien: Verlag für Jugend und Volk 1963 [Stand: 11.11.2019]
  • Franz Patzer: Der Wiener Gemeinderat 1918–1934. Ein Beitrag zur Geschichte der Stadt Wien und ihrer Volksvertretung. Wien: Verlag für Jugend und Volk 1961 (Wiener Schriften 15), S. 71, S. 114, S. 147
  • Biographisches Handbuch des Niederösterreichischen Landtages 1861–1921 [Stand: 18.02.2019]


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