Artesische Brunnen

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Daten zum Eintrag
Datum von
Datum bis
Objektbezug Wasser, Wasserleitungen, Wasserversorgung, Brunnen, Langes 19. Jahrhundert
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 16.11.2023 durch WIEN1.lanm08uns

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Die Definition "Artesische Brunnen" bezeichnet durch Bergbohrung auf die Bodenoberfläche gebrachte Quellen. Der Begriff stammt von der französischen Grafschaft Artois und wurzelt im römischen Namen "Artesium".

Den ersten artesischen Brunnen bohrte 1820 Johann Belghofer in Hetzendorf (siehe Belghofergasse).

In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zählte Wien 46 artesische Brunnen: Drei in der Vorstadt Hundsturm, drei in Gumpendorf, einen an der Mariahilferlinie, 18 in Altmannsdorf, je einen in Meidling, Erlaa und Inzersdorf, sechs in Hetzendorf, 12 in Atzgersdorf und zwei in Liesing sowie ein weiterer auf dem Wien-Gloggnitzer-Bahnhof. Jener artesischer Brunnen in Altmannsdorf förderte 1728 Eimer (97.8048,8 Liter) Wasser in 24 Stunden. Ein interessantes Detail stellt die große Schwankung in der Tiefe von zwischen 48-240 Fuß (ca. 14-72 Meter) dar. Die Wassertemperatur betrug durchschnittlich 8,9°-11,2° Grad Celsius.

In den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts wurde auf dem Terrain vor der Getreidemarktkaserne (6., Rahlgasse 1; Gebiet des heutigen Getreidemarkts) ein artesischer Brunnen gebohrt, mit dessen Hilfe man 1838-1844 der (trotz der Inbetriebnahme der Kaiser-Ferdinands-Wasserleitung) der steigenden Wassernot entgegenzuwirken trachtete.

Quellen

Literatur