Augustinerhof
48° 9' 47.84" N, 16° 19' 19.26" E zur Karte im Wien Kulturgut
Augustinerhof (12., Khleslplatz 12, Hoffingergasse 26-28; heute Altmannsdorfer Schloss).
In einem Klosterneuburger Urbar werden 1290 eine Kapelle St. Oswald und ein Oswaldhof erwähnt. Im 15. Jahrhundert bildeten Kapelle, Oswaldhof und Grundherrschaft eine Einheit. Der Besitz gehörte dem Wiener Bürger und Ratsherrn Erhart Griesser, der ihn 1443 testamentarisch den Beschuhten Augustinern auf der Landstraße vermachte; 1444 trat der Erbfall ein, und die Augustiner begannen sogleich mit der Errichtung eines Verwaltungssitzes, der nun Augustinerhof genannt wurde. Die zum Hof gehörenden Grundstücke wurden nicht bewirtschaftet. Die Zerstörungen der Ersten Türkenbelagerung (1529) wurden erst 1539 notdürftig beseitigt. Die Zerstörungen der Zweiten Türkenbelagerung (1683) wurden ab den 1690er Jahren allmählich behoben; es kam zu baulichen Veränderungen. 1805 und 1809 war im Wirtschaftshof ein französisches Lazarett untergebracht. Nach Auflösung des Ordens (13. April 1812) wurde der Gutshof zum Religionsfonds eingezogen; die Verwaltung übernahm die k. k. Niederösterreichische Staatsgüterdirektion. Am 13. Oktober 1818 erwarb Johann Baptist Hoffmann den Besitz und ließ den Hof zu einem biedermeierlichen Landhaus ("Schloss") umgestalten.
Literatur
- Margarete Girardi: Wiener Höfe einst und jetzt, Erwin Müller, Wien 1947, S. 21