Bagatellgericht für Handelssachen/Bezirksgericht für Handelssachen
Geschichte
Das Bagatellgericht für Handelssachen nahm am 1. Oktober 1873 seine Tätigkeiten auf und war zu Beginn in der Herrengasse 23 untergebracht (RGBl 101). Am 24. Juni 1881 übersiedelte es dann in den Justizpalast, in dem auch andere Gerichte untergebracht waren. Das Gericht wurde jedoch am 1. Jänner 1898 in das Bezirksgericht für Handelssachen umbenannt und war dem Handelsgericht unterstellt, wohingegen es zuvor ein Ableger von diesem war. Am 16. März 1912 erfolgte ein neuerlicher Umzug in die Riemergasse 7. Am 1. Mai 1939 wurde das Bezirksgericht für Handelssachen aufgelöst und erst wieder am 1. Jänner 1955 errichtet (B 200). Es wurde wieder zusammen mit dem Handelsgericht Wien in der Riemgergasse 7 einquartiert. Eine Zeitlang wurde es vom 25. Jänner bis 7 Februar 1982 in der Mattiellistraße 2-4 untergebracht und zog dann wieder in das Gebäude in der Riemergasse 7. Seit dem 8 September 2003 befindet es sich in der Marxergasse 1a (City Tower).
Zuständigkeiten
- 1. Oktober 1873: Aktivierung
- 1. Jänner 1898: Umbenennung in Bezirksgericht für Handelssachen
- 1. Mai 1939: Auflösung des Bezirksgericht für Handelssachen
- 1. Jänner 1955: Wiedererrichtung des Bezirksgericht für Handelssachen
Gebäude
Im Gebäude in der Herrengasse 23 waren zusätzlich das Appellationsgericht und die 1. und 2. Sektion des Bezirksgerichtes Innere Stadt Wien (inklusive Arresträume), neben dem Handelsgericht. Das Gebäude in der Riemergasse 7 war zum Einzugsdatum ein Neubau. Jedoch wurden bereits 1913 aufgrund einer Vermehrung der Abteilungen wieder Raumprobleme gemeldet.
Literatur
- Alfred Waldstätten: Staatliche Gerichte in Wien seit Maria Theresia. Beiträge zu ihrer Geschichte. Ein Handbuch. Innsbruck/Wien: StudienVerlag 2011 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 54)