Bertha von Tarnóczy, * 1. April 1846 Innsbruck, † 6. März 1936 Pötschach am Wörthersee, Malerin und Pädagogin
Biographie
Bertha von Tarnóczy stammte aus einer alten ungarischen Adelsfamilie. Ihr Vater war der Finanzdirektor Karl Ludwig Ritter Tarnóczy von Sprinzenberg. 1875/1876 studierte sie bei Anton Hansch in Salzburg und ab 1877 an der Kunstgewerbeschule in München. 1882 war sie Mitbegründerin des Künstlerinnenvereins München und der dazugehörige Damenakademie. 1886 ging sie nach Wien und setzte hier ihre Studien, unter anderem bei Emil Jakob Schindler, fort und lernte Olga Wisinger-Florian kennen. In den folgenden Jahren unternahm sie Studienreisen nach Italien und Holland und stellte ihre Werke in den verschiedensten europäischen Städten aus. Bertha von Tarnóczys Oeuvre umfasst Porträts, Genre- und Landschaftsbilder. Nach dem Tod von Michaela Pfaffinger übernahm sie 1898 die Leitung der Malschule in Linz, die sie bis 1919 leitete. Ausstellungen ihrer Bilder – oft gemeinsam mit Werken ihrer Schülerinnen – wurden von der zeitgenössischen Presse sehr wohlwollend kommentiert. 1901 gründete sie zusammen mit Eugenie Breithut-Munk, Marianne von Eschenburg, Marie Egner, Susanne Granitsch, Marie Müller, Teresa Feodorowna Ries und Olga Wisinger-Florian die Gruppe der Acht Künstlerinnen in Wien. Außerdem war Bertha von Tarnóczy Vorstandsmitglied des Vereins der Schriftstellerinnen und Künstlerinnen Wien und gehörte der Vereinigung bildender Künstlerinnen Österreichs an.
Literatur
- Ilse Korotin (Hg.): biografiA. Lexikon österreichischer Frauen. Band 3. Wien/Köln/Weimar: Böhlau Verlag 2016, S. 3256.
- Jahresbericht des Vereins der Schriftstellerinnen und Künstlerinnen in Wien, 1916
- Christliche Kunstblätter. Organ des Linzer Diöcesan-Kunstvereines, 03.1900
- Linzer Tagespost, 06.01.1900, S. 2