Blaimschein-Villa
Blaimschein-Villa (13., Lainzer Straße 28, Wenzgasse 2).
1875 errichtete der Stadtbaumeister Josef Wenz die Villa für den Kaufmann Leon Mandl. 1900 erwarb der Margarinefabrikant Carl Blaimschein (* 26. September 1853, † 21. Mai 1933 Wien) das zweigeschoßige, streng symmetrische Gebäude. Die Villa weist den Charakter eines Zentralbaus auf und verfügt über Elemente der griechischen Antike, ganz im Sinne des Historismus. 1945 übernahm die Sowjetische Besatzungsmacht die Villa und stellte sie Karl Renner zur Verfügung. Hier haben zwischen 20. und 27. April 1945 Vertreter der SPÖ, ÖVP und KPÖ unter dem Vorsitz Renners das Konzept für eine provisorische österreichische Staatsregierung ausgearbeitet. Die Nachkommen Blaimscheins besaßen die Villa bis 1958. Seither ist sie Eigentum der Republik Iran.
Literatur
- Kurt Stimmer [Hg.]: Die Arbeiter von Wien. Ein sozialdemokratischer Stadtführer. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1988, S. 262
- Wo die Zweite Republik ihren Anfang nahm. orf.at, 20.04.2018