Brauhaus auf der Wieden

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Daten zur Organisation
Art der OrganisationArt der Organisation Brauerei
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1822
Datum bisDatum (oder Jahr) bis 1844
Benannt nach
Prominente Personen
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  362474
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Bier, Brauhäuser, Langes 19. Jahrhundert, Wieden (Vorstadt)
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Letzte Änderung am 12.03.2024 durch WIEN1.lanm08uns
  • 4., Rainergasse 30

Frühere Adressierung
  • Wiedner Brauhaus
  • Alte Wiedner Brauerei (1823, bis: 1828)

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48° 11' 15.42" N, 16° 21' 56.50" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Brauhaus auf der Wieden (4., Rainergasse 30, Konskriptionsnummer Wieden 393).

Altes Wiedner Brauhaus

Am 8. Dezember 1820 erhielt der Essigfabrikant Joseph Dubois, wohnhaft in der Vorstadt Wieden bei Konskriptionsnummer 85 (heute Wohllebengasse Nr. 3), ein Patent auf die Erfindung „ein von allen schädlichen Beymischungen freyes, mit der Zeit an Güte gewinnendes, und die bisherigen Biergattungen übertreffendes so genanntes Gesundheitsbier zu bereiten[1]. Die Ingredienzien sind Gerstenmalz, Hopfen, getrocknete Feigen, Syrup, Korinthen (kleine Rosinen), Cibeben oder große Rosinen, und Reiß. Am 3. Juni 1822 wurde dieses Privileg an Anton Kalsner[2], ein Branntwein- und Liqueurerzeuger am Mittersteig, als Zessionar "cidirt", da Dubois kein Geld hatte, um eine Brauerei zu errichten. Der „Liqueur-Fabrikant“ Kalsner übersiedelte daraufhin in die Favoritenstraße 18, wo er die Brauerei einrichtete[3]. Ab 1827 lieferte er das Bier auch in Privathäuser. Das Geschäft mit dem Bier entwickelte sich jedoch nicht wie erhofft. Kalsner wurde 1828 zahlungsunfähig und musste das Inventar und die Fahrnisse versteigern lassen.

Neues Wiedner Brauhaus

Anton Kalsner dürfte jedoch bald wieder zu Geld gekommen zu sein, denn um 1833 schien er als Besitzer des Anwesens mit der Konskriptionsnummer Wieden 393 in der „Blecherne Thurmfeld Gasse“ (Blechturmgasse), Ecke Mittelgasse, heute Rainergasse 30, auf. Dieses zweistöckige Haus ließ Georg Freiherr von Pfisterer 1829 erbauen. Braumeister Kalsner richtete hier wieder eine Brauerei ein.

Im Häuser-Schema von Wieden wurde 1836 bereits der Leinwandhändler und Braumeister Franz Nagl als Besitzer des Hauses genannt, der in diesem Jahr total verschuldet in Konkurs geriet. 1837 und 1841 wurde auf "der alten Wieden, in der Blechernenthurmgasse" die Brauerei erwähnt. 1842 scheint dann im Häuser-Schema der Tuchhändler und Philanthrop August von Perko als Brauhaus-Inhaber auf[4]. 1844 wird Franz Beer als Betreiber der Gastwirtschaft genannt. Damals dürfte hier nicht mehr gebraut worden sein, denn statt einer Brauerei ist die Tischlerei eines Josef Epple verzeichnet. Später wurde der Gebäudekomplex nur mehr als Zinshaus mit 49 Wohnungen genutzt. 1957/58 errichtete man an seiner Stelle ein neues Wohnhaus.

Quellen

Literatur

  • Christian Springer / Alfred Paleczny / Wolfgang Ladenbauer: Wiener Bier-Geschichte. Wien-Köln-Weimar: Böhlau 2017, S. 61-62
  • Carl August Schimmer: Neuestes Gemälde von Wien in topographischer, statistischer, commerzieller industriöser und artificieller Beziehung. Wien 1837, S.190
  • Der Fremdenführer von Wien und dessen nächsten Umgebungen. Wien 1841, S. 19

Referenzen

  1. Wiener Zeitung vom 2. Juli 1822, S. 548
  2. Wiener Zeitung vom 29. Januar 1830, S. 113
  3. Jahrschilling und Strafbuch der Bierversilberer in der k.u.k. Haupt- und Res.Stadt Wien 1700-1868.
  4. Häuserschematismus von 1847