Brennerpalais
Brennerpalais (9., Währinger Straße 13; heute Mittelbau des Anatomischen Instituts).
Anfang 18. Jahrhundert für den kaiserlichen Hof- und Kammerjuwelier Johann Caspar Brenner errichtetes dreigeschossiges Palais mit gebändertem Sockel, starker Betonung der Beletage und geschwungenem Balkon über dem Rundportal, dessen Seitenrisalite durch Riesenpilaster markiert waren.
1767 kam das Palais an einen Grafen Batthyány, 1785 kaufte es das Ärar zusammen mit zwei weiteren Realitäten (9., Schwarzspanierstraße 11-13a, Ecke Währinger Straße) und richtete nach entsprechender Adaptierung hier die k. k. Gewehrfabrik ein (die rund 70 Jahre lang die kaiserliche Armee mit Gewehren belieferte, jedoch 1852 ins neu erbaute Arsenal verlegt wurde).
In das freigewordene Palais zogen verschiedene k. k. Ämter ein, darunter die Kriegsschule, eine Abteilung der Militär-Polizeiwache und die Kunstgewerbeschule des Museums für Kunst und Industrie; außerdem wurden in diesem Komplex Hörsäle der medizinischen Fakultät eingerichtet.
1886 wurden die alten Gebäude abgebrochen und durch den Neubau des Anatomischen Instituts ersetzt.
Literatur
Edgar Haider: Verlorenes Wien. 1984, S. 186 f.