Bruno Görgen
Görgen Bruno, * 24. August 1777 Trier, † 29. Mai 1842 Oberdöbling 163 (Döblinger Ortsfriedhof, Gattin (1806) Anna Maria Gertrud, geborene Schäffers, praktizierender Irrenarzt.
Nach Studium an der Universität Wien (Dr. med. 1800) war Görgen 1805-1808 Primararzt an der Irrenanstalt des Allgemeinen Krankenhaus und erhielt 1819 (auf Wunsch Adeliger und reicher Bürger, die ihre erkrankten Familienangehörigen nicht der damals üblichen Behandlung Geisteskranker aussetzen wollten) die Erlaubnis, eine Privatheilanstalt für Gemütskranke zu errichten.
Er eröffnete diese 1820 im Mollardschlössel in Gumpendorf , verlegte die Anstalt jedoch 1831 nach Oberdöbling in die Heniksteinvilla (19., Obersteinergasse 18-24, Billrothstraße 65). Dort übte er eine von Zwangsmaßnahmen freie Behandlung der Patientinnen und Patienten (unter anderem mit Beschäftigungstherapie) aus. Nach Görgens Tod übernahm sein Sohn Dr. Gustav Görgen bis 1860 die Leitung der Anstalt. Ihm folgten als Besitzer Maximilian Leidesdorf und Heinrich Obersteiner.
Nach ihm wurde die Görgengasse benannt.
Siehe auch: Sanatorium Görgen.
Quellen
- Matricula Online: Pfarre Unsere Liebe Frau zu den Schotten, Trauungsbuch: Band 40, fol. 150 (18. April 1806)
- Matricula Online: Pfarre Döbling, Sterbebuch: Band 2, fol. 64 (29. Mai 1842)
Literatur
- Heinrich Obersteiner: Bruno Görgen. In: Theodor Kirchhoff [Hg.]: Deutsche Irrenärzte. Einzelbilder ihres Lebens und Wirkens. Band 1. Berlin: Springer 1921, S. 103 ff.
- Döbling. Eine Heimatkunde des 19. Wiener Bezirkes in drei Bänden. Hg. von Döblinger Lehrern. Wien: Selbstverlag der Arbeitsgemeinschaft "Heimatkunde Döbling" 1922, S. 170
- Franz Englisch: Die Ober-Döblinger Privat-Irrenanstalt. In: Döblinger Heimatmuseum 1965, Heft 3/4, S. 12 ff.
- Franz Englisch: Die Döblinger Privatirrenanstalt. In: Wiener Geschichtsblätter 24 (1969), S. 389 ff.
- Paul Kortz: Wien am Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung. Hg. vom Oesterreichischen Ingenieur und Architekten-Verein. Band 2. Wien: Gerlach & Wiedling 1906, S. 258