Billrothstraße
48° 14' 22.83" N, 16° 20' 56.79" E zur Karte im Wien Kulturgut
Billrothstraße (19., Ober- und Unterdöbling), benannt (18. Juli 1894 Stadtrat) nach dem Chirurgen Theodor von Billroth; ursprünglich 1796 An der Stiege und In den Sätzen, bis 1894 Hirschengasse (benannt nach dem Gasthaus "Zum braunen Hirschen"); gleichzeitig wird die Fortsetzung der Hirschengasse bis zur Sieveringer Straße in die Billrothstraße einbezogen.
Im Auftrag der Stadt Wien hat eine HistorikerInnen-Kommission die historische Bedeutung jener Persönlichkeiten, nach denen Wiener Straßen benannt sind, von 2011 bis 2013 untersucht sowie eine zeithistorische Kontextualisierung vorgenommen. Aufgrund der daraus gewonnenen Erkenntnisse zur historischen Einordnung von Theodor Billroth wurde der Straßenname als Fall mit demokratiepolitisch relevanten biographischen Lücken eingeordnet.
Gebäude
- Nummer 1: Luitpold-Stern-Hof
- Nummer 5: Pestalozzihof
- Nummer 8-10: Kopenhagenhof
- Nummer 20: Selma-Hof
- Nummer 21: 1. Döblinger Kino.
- Nummer 22: Mit Förderung des Wiener Assanierungsfonds 1935/36 errichtet.
- Nummer 26-30: Ehemaliges Wohnhaus des rumänischen Fürsten Alexandru Joan Cuza
- Nummer 31: 1. Döblinger Kinematik-Varieté Theater.
- Nummer 32: Josef-Wiedermann-Hof
- Nummer 41: Schreiberhof
- Nummer 42-48: Wohnhausbau (Rosa-Albach-Retty-Hof) mit künstlerischer Ausschmückung ("Döblinger Sonnenrad" von Gertrude Weixler-Diener [1976] und "Vogelbrunnen" von Elisabeth Eisler [1976]).
- Nummer 58-62: gemeinsam mit der 19., Pyrkergasse 2a-4b von 1936-1938 mit Hilfe des Wiener Assanierungsfonds errichtet
- Nummer 68: Wohnhaus von Hugo Wolf (1885, 1888-1894)
- Nummer 78: Rudolfinerhaus
Nach Nummer 84 beginnt der Strauß-Lanner-Park.
Pfarrzugehörigkeit bis 1938
Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.
- ab 1894: Pfarre Ober-Döbling
Quellen
Literatur
- Peter Autengruber: Lexikon der Wiener Straßennamen. Bedeutung, Herkunft, Hintergrundinformation frühere Bezeichnung(en). Wien Pichler-Verlag, 9.Auflage 2014, S. 48
- Peter Autengruber / Birgit Nemec / Oliver Rathkolb / Florian Wenninger: Umstrittene Wiener Straßennamen. Ein kritisches Lesebuch. Wien: Pichler Verlag 2014, S. 36 f.
- Felix Czeike: IX. Alsergrund. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1979 (Wiener Bezirkskulturführer, 9), S. 3 ff.
- Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
- Andreas Suttner: Das schwarze Wien. Bautätigkeit im Ständestaat. Wien: Böhlau 2017