Lise Meitner Realgymnasium

Aus Wien Geschichte Wiki
(Weitergeleitet von Bundesrealgymnasium 1)
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zur Organisation
Art der OrganisationArt der Organisation Bildungseinrichtung Allgemeinbildende Höhere Schule
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1861
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Benannt nach Lise Meitner
Prominente Personen Alban Berg, Hermann Broch, Rudolf Hausner, Robert von Lieben, Ernst Wolfram Marboe, Walter Molo
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  54565
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource 
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 26.01.2024 durch DYN.krabina
  • 1., Schottenbastei 7-9

Es wurden noch keine Bezeichnungen erfasst.

Es wurden noch keine Personen erfasst.

Die Karte wird geladen …

48° 12' 51.02" N, 16° 21' 52.74" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Realgymnasium Schottenbastei, seit 2000 Lise-Meitner-Realgymnasium "Schottenbastei" (1., Schottenbastei 7-9).

1861 beschloss der Gemeinderat in der Roßau, im Gemeindehaus Nr. 80 eine Unterrealschule mit Öffentlichkeitsrecht zu errichten. Drei Jahre später wurde diese in eine Oberrealschule erweitert. 1869 legte der erste Maturajahrgang die Reifeprüfung ab.[1]

Im Zuge des Baues der Wiener Ringstraße und dem Abbruch der [Bastei|Basteien]] übersiedelte die Schule in den 1. Bezirk: Der Spatenstich für das neue Schulgebäude erfolgte 1876. Am 5. September 1891 genehmigte Kaiser Franz Joseph, dass die von der Gemeinde Wien errichtete Realschule in die Verwaltung des Staates übernommen werde. Gemeinsam mit den Gymnasien erhielten die Realschulen 1909 neue Lehrpläne – 1962 wurden sie im Schulunterrichtsgesetz als ein Zweig der Allgemeinbildenden höheren Schulen (AHS) zu Realgymnasien umbenannt.

Nach dem "Anschluss" Österreichs an das Dritte Reich 1938 wurde die Schottenbastei zu einer sogenannten "Sammelschule", in der jüdische Schüler aus ganz Wien vorerst zusammengezogen wurden. Ende des Schuljahres 1937/1938 wurden sie der Schule verwiesen.

Nach einem Bombentreffer im Jänner 1945 mussten die Schüler und verbliebenen Lehrkräfte in andere Schulgebäude der Umgebung ausweichen. Erst im Schuljahr 1948/1849 konnte wieder ein einigermaßen geregelter Unterricht im Schulgebäude auf der Schottenbastei abgehalten werden. Der zerstörte Turnsaal im Hof konnte erst wieder in Betrieb genommen werden. Von 1959 bis 1962 erfolgte die Generalsanierung der Schule.

Durch den Bau des Juridicums (1974-1984) kam es zu Beeinträchtigungen des Schulbetriebs. Vor der Schule entstand eine Fußgängerzone. In den darauffolgenden Jahrzehnten wurde das Schulhaus nachhaltig modernisiert und umgebaut.

Am 20. Juni 2000 erhielt das Bundesrealgymnasium Schottenbastei den Zusatz "Lise Meitner-Realgymnasium". Das Realgymnasium ist Partnerschule der Fachhochschule Technikum Wien (20, Höchstädtplatz 6).

Am 7. Juni 2000 wurde eine Gedenktafel zur Erinnerung an die 1938 der Schule verwiesenen jüdischen Schüler enthüllt, an der auch ehemalige jüdische Schüler als Zeitzeugen teilnahmen. Die Gedenktafel ist ein Ergebnis eines Schulprojektes, das sich im Fach Geschichte mit dem Schicksal der damals vertriebenen SchülerInnen befasste.[2]

Der Inhalt der Gedenktafel lautet:

"Zur Erinnerung an die 106 Schüler der Realschule Schottenbastei sowie an die am 29. April 1938 von anderen Wiener Schulen zugewiesenen 330 Schüler, die während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft am 1. Juli 1938 von dieser Schule vertrieben wurden - Niemals vergessen"

Gedenktafeln an der Außenmauer des Schulgebäudes erinnern an berühmte Absolventen.

Absolventinnen und Absolventen

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Dieter Litschauer [Hg.]: 130 Jahre Bundesrealgymnasium Schottenbastei. Wien 1994; Realschule Schottenbastei [Hg.]: 100 Jahre Realschule Schottenbastei. Wien: Eigenverlag 1964.
  2. "Wären alle Bäume Bleistifte und der Himmel Papier, es wäre nicht genug ...". Festakt im BG I aus Anlass der Enthüllung einer Gedenktafel für 1938 vertriebene jüdische SchülerInnen. In: Wiener Zeitung, 09.06.2000.