Karl Glossy

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Karl Glossy
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Glossy, Karl
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Glossy, Carl
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dr. iur., Hofrat
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  24036
GNDGemeindsame Normdatei 116667478
Wikidata Q88936
GeburtsdatumDatum der Geburt 7. März 1848
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 9. September 1937
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Literaturhistoriker, Theaterforscher
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass Österreichisches Theatermuseum, Österreichische Nationalbibliothek, Wienbibliothek im Rathaus
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 19.09.2024 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Baumgartner Friedhof
Grabstelle Gruppe A, Nummer 4
GrabwidmungGrabwidmung als Ehrengrab, historisches oder ehrenhalber gewidmetes Grab  ehrenhalber gewidmetes Grab
BildnameName des Bildes Karlglossy.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Karl Glossy
  • 1., Zelinkagasse 5 (Sterbeadresse)
  • 1., Graben 12 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Direktor der Stadtbibliothek (1889 bis 1904)

  • Franz-Joseph-Orden (Verleihung: 1893)
  • Bürger der Stadt Wien (Verleihung: 9. März 1928)

Karl Glossy nach einem Gemälde von Hans Temple, um 1920

Karl (zeitgenössisch auch: Carl) Glossy, * 7. März 1848 Wien, † 9. September 1937 Wien, Direktor der Bibliothek und des Museums der Stadt Wien, Literatur- und Theaterforscher.

Biografie

Karl Glossy, Schüler am Piaristengymnasium, brannte 15-jährig nach Znaim durch, um dort Theater zu spielen. Anschließend bereiste er ein Jahr lang mit einer Schauspielertruppe Ungarn, kehrte dann aber nach Hause zurück. Er absolvierte schließlich das Gymnasium in Krems und schrieb während der Schulzeit Theaterkritiken (Kremser Stadttheater) für eine örtliche Wochenzeitung. Danach studierte er an der Universität Wien (Dr. jur.).

Am 16. September 1875 trat Glossy als Konzeptspraktikant in den Magistrat ein. 1879 publizierte er gemeinsam mit August Sauer "Ferdinand Raimunds sämtliche Werke" nach Originalmanuskripten. 1881 erfolgte die Versetzung ins Präsidialbüro, 1882 kam er als Kustos in die Wiener Stadtbibliothek. 1888 beteiligte er sich mit der Abhandlung "Die Entwicklung der Gemeinde Wien" an der Festschrift "Wien 1848–1888" und veröffentlichte auch eine Arbeit "Zur Biographie des Wiener Bürgermeisters J. A. von Liebenberg". 1883 war er Mitgestalter der Türkenausstellung 1883, für die er auch den Katalog schrieb. Im April 1889 übernahm er nach der Pensionierung des Archivdirektors Karl Weiß die provisorische Leitung von Archiv, Bibliothek und Museum. Diese Institute wurden unter seiner Direktion wesentlich ausgestaltet. Wichtige Ausstellungen waren: 1891 über Franz Grillparzer, 1892 die Theater- und Musikausstellung und 1897 über Franz Schubert. 1900 war Glossy einer der Mitbegründer der Grillparzer-Gesellschaft, deren Jahrbuch er lange Zeit redigierte. 1901 lehnte er das Angebot, die Leitung der Wiener Zeitung zu übernehmen, ab. 1902 berief ihn die Regierung in das Sachverständigen-Kollegium für Literatur, die niederösterreichische Statthalterei in den Zensurbeirat.

Nach seiner Pensionierung am 12. Juli 1904 entfaltete Glossy noch größere schriftstellerische Tätigkeit. Gemeinsam mit Alfred von Berger gab er die "Österreichische Rundschau" heraus (54 Bände), 1925 publizierte er mit "Aus den Memoiren eines Wiener Bürgermeisters" Auszüge aus Cajetan Felders "Erinnerungen". Glossy stellte als erster die Archivforschung in den Dienst der modernen Literaturgeschichte. Von ihm wurden unter anderem publiziert: 1888 Ausschnitte der Tagebücher von Carl Ludwig Costenoble, 1903 Briefe und Tagebücher Franz Grillparzers, 1913 Teile der Tagebücher Joseph Schreyvogels und 1925 Briefe von Franz Dingelstedt. Sein besonderes Interesse galt der Wiener Theatergeschichte (unter anderem "Das Burgtheater unter seinem Gründer Joseph II.", 1926; "40 Jahre deutsches Volkstheater", 1929).

Teilnachlässe befinden sich der Wienbibliothek im Rathaus.

Quellen

Literatur

  • Hans Giebisch / Gustav Gugitz: Bio-Bibliographisches Literaturlexikon Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1963
  • Das Jahrbuch der Wiener Gesellschaft. Biographische Beiträge zur Wiener Zeitgeschichte. Hg. von Franz Planer. Wien: F. Planer 1929
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • O. Zausmer: Das Lebenswerk Karl Glossys. In: Karl Glossy: Wiener Studien und Dokumente. Zum 85. Geburtstag des Verfassers. Wien: Steyrermühl-Verlag 1933 ( mit Werksverzeichnis)
  • August Sauer: Karl Glossy. In: August Sauers gesammelte Schriften. Band 1: Probleme und Gestalten. Stuttgart: Metzler in Kommission 1933
  • E. Reich: Karl Glossy und die Grillparzergesellschaft. In: Jahrbuch der Grillparzer-Gesellschaft. Band 34. Wien : Lehner 1937
  • Hans Pemmer: Der Graben und seine Bewohner. In: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 14 (1958), S. 119 f.
  • Wiener Geschichtsblätter. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 3(1948), S. 24 ff. (100. Geburtstag)
  • Neue Freie Presse. Wien 1864-1939, 09.09.1937, 10.09.1937


Karl Glossy im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.

Weblinks